Forum der Psychoanalyse ( IF 0.340 ) Pub Date : 2023-01-25 , DOI: 10.1007/s00451-022-00495-4 Falk Stakelbeck
Der Zusammenhang von anatomischer Geschlechterdifferenz, deren Verarbeitung und psychische Repräsentanz stellt das Spezifische der psychoanalytischen Theorie zur Geschlechtsidentität dar. Darüber, was im Prozess der Aneignung des Geschlechts als Vorgaben, als Einfluss und Ziel gedacht wird, herrscht allerdings keine Einigkeit. An drei exemplarischen Konzepten wird dieser Prozess der Aneignung vorgestellt und beschrieben, wie die von Freud eingeführte Dichotomie des Geschlechts – von anatomischem und fantasiertem Geschlecht – in der Theorie von Fast, die der Identifikation das entscheidende Gewicht gibt, und in der Theorie von LeSoldat, die die triebtheoretisch phantasmatische Linie wieder aufnimmt, verstanden werden. Verbunden mit diesen Zugängen sind jeweils unterschiedliche Konzeptionen von psychischer Bisexualität.