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«So fiel Sparta, so fiel Athen, so fiel Rom»
Antike und Abendland Pub Date : 2020-09-10 , DOI: 10.1515/anab-2019-0014
Riccarda Schmid 1
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Mit den Worten «So fiel Sparta, so fiel Athen, so fiel Rom» schließt der Solothurner Urs Joseph Niklaus Alois Glutz von Blotzheim 1787 in der Eröffnungsrede der Jahresversammlung der Helvetischen Gesellschaft seine Ausführungen darüber, wie die antiken Republiken ihre Freiheit verloren haben, und ruft im kommenden Satz dazu auf, jeder Helvetier soll «auf den Trümmern dieser ehemals so berühmten Staaten die heilsame Wahrheit lesen, dass kein Freystaat ohne gute Sitten, und ohne Tugend in die Länge bestehen könne.»1 Das Zitat zeigt, wie in der Alten Eidgenossenschaft Verweise auf die griechisch-römische Antike in der politisch-patriotischen Rede für Aussagen zur Gegenwart genutzt werden konnten. Solche Bezugnahmen auf die Vergangenheit sind kein Einzelfall, denn das 18. Jahrhundert stellt für Rezeptionen der klassischen Antike einen entscheidenden Zeitraum dar: Die Aufklärung markierte eine Phase des intensivierten und vielfältigen Rückgriffs auf antike Vergangenheiten, wodurch die Antike als Referenzrahmen für Kultur, Gesellschaft, Politik und Wissenschaft eine (erneute) Renaissance erlebte. Dabei wurden vielfältige Bilder und Vorstellungen der Antike konstruiert, die nicht selten bis in die heutige Zeit wirken. Diese Antikenrezeptionen müssen stets als ein konstruktiver Akt einer jeweiligen Gegenwart verstanden werden, der den eigenen, zeitund kulturtypischen Regeln folgt; sie sind Formen von Transformationen von Vergangenheiten gemäß den Bedürfnissen einer spezifischen Gegenwart.2 Hartmut Böhme fasst dies treffend zusammen, indem er festhält, dass die antiken Kulturen zwar als politische Reiche untergegangen waren, sie jedoch als Orientierungsangebote kultureller Selbstkonstruktionen über eine Reihe von Renaissancen und Transformationen stets lebendig blieben.3 Diese Prozesse der Reproduktion von antiken Vergangenheiten sollen hier nun spezifisch mit Blick auf staatsund gesellschaftsphilosophische Diskussionen in der Alten Eidgenossenschaft der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts betrachtet werden.

中文翻译:

“斯巴达陷落,雅典陷落,罗马陷落”

1787 年,索洛图恩人乌尔斯·约瑟夫·尼克劳斯·阿洛伊斯·格鲁茨·冯·布洛茨海姆 (Urs Joseph Niklaus Alois Glutz von Blotzheim) 在海尔维学会年会的开幕词中用“斯巴达陷落,雅典陷落,罗马陷落”这句话结束了他对古代共和国如何失去其在下面的句子中,每个赫尔维蒂人都应该“在这些以前著名的国家的废墟上阅读有益的真理,即没有良好道德和美德的自由国家是不可能长期存在的。”1 引述显示,如旧邦联在政治爱国演讲中对希腊罗马古代的引用可用于对现在的陈述。此类对过去的提及并非个案,因为 18 本世纪代表了接受古典古代的关键时期:启蒙运动标志着一个对古代历史的强化和多样化追索的阶段,这导致(重新)复兴作为文化、社会、政治和科学的参考框架。在这个过程中,构建了古代的各种图像和思想,直到今天,这些图像和思想并不少见。这些对古代的接受必须始终被理解为各自当下的建设性行为,遵循其自身典型的时间和文化规则;它们是根据特定现在的需要对过去进行的转换形式。2 Hartmut Böhme 恰当地总结道:
更新日期:2020-09-10
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