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Obstbau-Boom in Russland dank staatlicher Förderung, Gesundheitstrend und Umstrukturierung der Obstbauforschung
Erwerbs-Obstbau ( IF 1.2 ) Pub Date : 2020-11-24 , DOI: 10.1007/s10341-020-00533-7
M. Blanke

Russland kennzeichnet im Moment (2019) das schnellste Wachstum im Obstbau im Osten. Der Apfelmarkt Russlands von ca. 2,6–4,3 Mio.t Äpfeln/Jahr besteht aus 0,9–1,1 Mio. t Erwerbsobstbau, je nach Schätzung ca. 800.000 t oder 2,5 Mio. t aus Hausgärten, die statistisch schwer zu erfassen sind, und ca. 1,3 Mio. t (2016), aber nur noch 0,7 Mio. t in Frostjahr 2017 Import aus Serbien, Kasachstan, Usbekistan, Tadschikistan, Aserbaidschan, Moldawien und Weißrussland sowie aus China, Chile, Neuseeland, Südafrika u. a.

Die aktuelle staatliche Förderung für Obstbau und Baumschulen beträgt – nach dem Lebensmittel-Importembargo ab August 2014 – je nach Intensität und Region von € 3000 (extensiv) bis € 12.000/ha (Dichtpflanzung mit Tropfbewässerung unter Hagelnetz) bzw. bis zu 80 % der Anschaffungskosten für Bäume, Hagelnetze, Tropfbewässerung u. a.. Diese Anschubfinanzierung hat seit 2015 zur Neuanlage von Baumschulen, Apfelanlagen und Lagereinrichtungen geführt. Das Kapital kommt aus der Wirtschaft; die Investoren sind häufig Oligarchen. Auch in den benachbarten Regionen wie Kasachstan, Aserbaidschan und Usbekistan steigt die Obstproduktion seit 2010 stetig an.

Dieser Obstbauboom wird gestützt vom staatlichen Gesundheitstrend in Russland mit einem Ziel von 50 kg (heute 18–24kg) Äpfel/Kopf/Jahr – vergleichbar mit 19–23 kg (ohne Hausgärten und Streuobst) in Deutschland. Bei einem heutigen Obstkonsum (einschl. Beerenobst und Schalenobst-Nüssen) von 71kg (58–64kg ohne Schalenobst) in Russland bei einem Ziel von 106 kg Obst/Kopf/Jahr wäre der Selbstversorgungsgrad 22 % für Obst im Vergleich zu Deutschland mit 21,6 % (ohne Citrus, ohne Streuobst).

Eine Ausdehnung der Anbauflächen in Russland von 500.000ha (2017) auf ca. 600.000ha (2021) am 45°N Breitengrad im Südwesten des größten Landes der Erde auf der Höhe der Emilia Romagna wird erwartet. Die Transportentfernungen betragen bis zu 10.000 km. Ca. 12.000 ha sind moderne Erwerbsanlagen von Apfel auf M9 mit einem Pflanzabstand von 3,5 m × 1 m unter schwarzem Hagelnetz auf heimischen Betonpfosten. Unterlage und Sortenspektrum sind mit ‘Gala‘, ‘Elstar‘, ‘Golden Delicious‘, ‘Granny Smith‘, ‘Jeromine‘, ‘Enterprise‘ bis ‘Braeburn‘ auf M9 westlich geprägt – en vogue und ohne die traditionellen russischen Sorten ‘Antonovka‘ und ‘Reinette Simirenko‘, die weiterhin in Hausgärten angebaut werden.

Die Erzeugerpreise liegen bei € 0,10/kg für Mostobst bis fast € 1/kg für Klasse 1 (65–75 mm) für den heimischen, russischen Markt. Umstrukturierte Universitäten und Akademien der Wissenschaft konkurrieren nun um Forschungsgelder und -projekte; diese Konsolidierung resultierte 2017 in der Obstbauforschung und -züchtung in der Zusammenlegung dreier Institute zum „Michurin Federal Scientific Center“ (FNC).

更新日期:2020-11-25
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