Dieses Konsensuspapier beinhaltet die ersten Behandlungsempfehlungen der Österreichischen Adipositasgesellschaft für ÄrztInnen, die Menschen mit Adipositas behandeln.
Dies ist notwendig geworden aufgrund der kontinuierlich steigenden Zahlen von Erkrankten, aber auch aufgrund der stetig wachsenden Therapieoptionen. Die Bedeutung der Erkrankung Adipositas per se, aber auch als „Gatekeeper-Erkrankung“ für zumindest 50 weitere verschiedene Erkrankungen rückt nicht zuletzt auch aufgrund der hohen Prävalenz, der vielen neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse und der Möglichkeit einer effizienten Therapie zunehmend in den Fokus der „medizinischen Wahrnehmung“.
Das erste Kapitel „Übergewicht und Adipositas im Erwachsenenalter: Allgemeine Behandlungsprinzipien und konservatives Management“ soll einen allgemeinen Überblick über das Krankheitsbild Adipositas, eine mögliche Klassifikationshilfe und einen Einblick in die Bedeutung der Gewichtsreduktion für Begleit- und Folgeerkrankungen geben. Des Weiteren wird auf alle verschiedenen aktuellen Therapieoptionen eingegangen. Ein wichtiger Punkt dieses Kapitels ist sicher, dass ein Behandlungspfad für betreuende ÄrztInnen empfohlen wird. Besondere Bedeutung wird auch dem Thema Sprachsensibilität geschenkt.
Das zweite Kapitel „Indikation und präoperative Planung zur bariatrischen Operation“ beleuchtet einerseits die Indikationsstellung für eine bariatrische Operation, andererseits wird auch beschrieben, welche Untersuchungen vor einer solchen Operation durchgeführt werden sollen und wie die Kontraindikationen sind. Außerdem wird auf spezielle Patientenkohorten wie Menschen mit Typ-2-Diabetes oder einer NASH, die von einer solchen Operation besonders profitieren könnten, gesondert eingegangen.
Im Kapitel „Postoperatives Management“ geht es um die lebenslang notwendige Nachsorge von Menschen nach einer bariatrischen Operation. In diesem Kapitel werden die wichtigsten Vitamin- und Spurenelement-Mangelerscheinungen beschrieben und auch Therapieempfehlungen hierfür gegeben. Außerdem wird ausführlich auf die Diagnose und Therapie des Dumpingsyndroms eingegangen, welches für viele Menschen nach einer bariatrischen Operation doch ein beträchtliches Problem darstellen kann. Ein weiterer Fokus liegt auf der postoperativen Diabetesremission bzw. der Therapie einer weiterhin bestehenden Diabeteserkrankung.
Das letzte Kapitel befasst sich mit dem wichtigen Aspekt „Prävention und Management der postinterventionellen Gewichtszunahme“. In diesem Kapitel wird erläutert, warum Gewichtszunahme eine Art „natürlicher Prozess“ ist, wie die hormonellen Mechanismen dahinter funktionieren und welche therapeutischen Optionen zur Verfügung stehen, um einerseits eine Gewichtszunahme nach einer Intervention zu verhindern und andererseits mit diese adäquat zu behandeln.
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B.-K. Itariu erhielt Honorare für Vortrags oder Beratertätigkeit von AMGEN, Sanofi, Novo Nordisk und Boehringer Ingelheim, die teils auch fördernde Mitglieder der ÖAG sind. Zusätzlich gibt B.-K. Itariu an, dass für sie persönlich kein Interessenkonflikt vorliegt.
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Itariu, BK. Konsensuspapier der Österreichischen Adipositasgesellschaft zur Diagnose und Behandlung von Menschen mit Adipositas. Wien Klin Wochenschr 135 (Suppl 6), 705 (2023). https://doi.org/10.1007/s00508-023-02276-3
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