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Possibility and Consciousness in Husserl’s Thought

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Abstract

Clarifying the nature of possibility is crucial for an evaluation of the phenomenological approach to ontology. From a phenomenological perspective, it is ontological possibility, and not spatiotemporal existence, that has pre-eminent ontological status. Since the sphere of phenomenological being and the sphere of experienceability turn out to be overlapping, this makes room for two perspectives. We can confer foundational priority to the acts of consciousness over possibilities, or to pre-set possibilities over the activity of consciousness. Husserl’s position on this issue seems to change over time. Ultimately, the establishment of a phenomenological perspective must involve a rejection of any hypostatization of pre-set possibilities, but not all implications of this theoretical step seem to be drawn in Husserl’s texts. This paper is devoted to an illustration of how the phenomenological notion of possibility should change when we reject the hypostatization of possibility, that is, when we reject the idea that all acts of consciousness are to be conceived as realizations of pre-set “ideal forms”. We examine this question, first, by trying to clarify the conceptual constellation of “possibility” in Husserl’s texts. This leads to an overall classification of the features of constituted (ontic) possibilities. Then we distinguish such constituted possibilities from their constituting conditions, which outlines a different sense of “possibility”. In the last instance two “possibilizing” dimensions (transcendental motivation and transcendental contingency) are shown to lie at the root of all ontic possibilities. This leads to a final suggestion on the nature of the relation between experience and possibility. Actual experiences create the room for possibility: they are possibilizations (Ermöglichungen). In this sense, experience is to be taken as a generative sphere which goes beyond the customary boundary between epistemic and ontological. From this point of view all experience is to be conceived as emergence .

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Notes

  1. „Der Satz ‚A existiert‘und der Satz ‚Es ist ein Weg möglicher Ausweisung der Existenz des A zu konstruieren‘, ‚Es besteht die ideale und einsehbare Möglichkeit solcher Ausweisung‘sind Äquivalenzen. So sind generell die Ideen ‚Wahrheit‘und ‚ideale Möglichkeit einsichtiger Ausweisung‘äquivalente Ideen. […] Ein individueller Gegenstand kann nicht existieren, ohne dass ein Ich bzw. ein aktuelles Bewusstsein existiert, das auf ihn ‚bezogen‘ist. Ein eidetischer Gegenstand aber fordert bloß die mögliche Existenz eines auf ihn zu beziehenden Bewusstseins. Die mathematische Existenz von Zahlen, Mannigfaltigkeiten etc. fordert mit der idealen Möglichkeit der einsichtigen Ausweisung nicht die wirkliche Existenz eines Bewusstseins, das unmittelbar oder mittelbar auf Mathematisches bezogen oder zu beziehen ist.“ (Hua XXXVI, pp. 73–74).

  2. „Die Phantasiemöglichkeiten als Varianten des Eidos schweben nicht frei in der Luft, sondern sind konstitutiv bezogen auf mich in meinem Faktum, mit meiner lebendigen Gegenwart, die ich faktisch lebe, apodiktisch vorfinde und mit allem, was darin enthüllbar liegt. […] ich, der ich apodiktisch bin, einen unbekannten Horizont des Seins habe und offen unbestimmte, aber reale Möglichkeiten, von denen eine wirklich sein muß, erst dadurch wird das Eidos die Form der Möglichkeiten von Seiendem. Somit geht die Wirklichkeit den Möglichkeiten voraus und gibt den Phantasiemöglichkeiten erst die Bedeutung von realen Möglichkeiten.“(Hua XXIX, pp. 85–86).

  3. “[J]ede mögliche Welt ist Welt für eine Subjektivität, der sie umweltlich gegeben ist. […] Also die Seinsmöglichkeiten bzw. seienden Abwandlungen der Welt, die in einer Menschenwelt und im Menschen selbst beschlossen sind, schließen alle ontologischen Möglichkeiten notwendig ein[…].“(Hua XLI, p. 337).

  4. Of course, we can imagine the reversal of any succession of events, but such imagined reversal takes place in a different time than the original succession, a time defined by my flow of retentions and protentions.

  5. For a detailed analysis of the ontological status of essences in Husserl’s thought see Zhok (2011).

  6. „Also scheiden wir terminologisch das angeborene, transzendentale Apriori und das affektive kontingente Apriori. Seine Kontingenz besteht darin, dass nur solche Subjekte es erwerben können, die Exempel dafür haben, und diese stammen aus der Affektion. So sind auch ewige Wahrheiten bloß affektiv kontingent, wenn ihre Begriffe es sind.“(Hua XLI, p. 101).

  7. „Phantasie ist ein genetisches Abwandlungsprodukt von Erfahrungen, und je reicher die Ausbildung ursprünglicher Erfahrung in einem Erfahrungsgebiet ist, um so vollkommener ist die entsprechende Phantasie—eine Erfahrung-als-ob—in ihren freien Gestaltungen. Ohne die reich ausgebildete sinnendingliche Erfahrung des vorwissenschaftlichen Lebens, deren gründliche Ausbildung die ganze Kindheitsperiode erfüllt, und vor allem der Erfahrung sinnendinglicher Raumgestalten, wäre eine geometrische Anschauung als phantasiemäßig frei gestaltende nicht möglich gewesen.“(Hua XLI, p. 293).

  8. Initially Hylé designated sensations interpreted as “raw matter” of intentionality. But since sensations are properly speaking still immanent data, in later writings Husserl introduced the term Ur-hylé, to emphasize the “pre-cognitive” transcendent character of the substrate of all sensuous experience.

  9. „Ist es also ‚zufällig‘, dass Menschen und Tiere sind? Diese Welt ist, wie sie ist. Aber es ist widersinnig zu sagen, zufällig, da Zufall in sich schliesst einen Horizont von Möglichkeiten, in dem selbst das Zufällige eine der Möglichkeiten, eben die wirklich eingetretene, bedeutet. ‚Absolutes Faktum‘– das Wort Faktum ist seinem Sinn nach verkehrt hier angewendet, ebenso ‚Tatsache‘, hier ist kein Täter. Es ist eben das Absolute, das auch nicht als ‚notwendig‘bezeichnet werden kann, das allen Möglichkeiten, allen Relativitäten, allen Bedingtheiten zugrunde liegend, ihnen Sinn und Sein gebend ist.“(Hua XV, pp. 668–669).

  10. „Nur bedenke ich aber, dass in der Rückfrage sich schliesslich die Urstruktur ergibt in ihrem Wandel der Urhyle etc. mit den Urkinästhesen, Urgefühlen, Urinstinkten. Danach liegt es im Faktum, dass das Urmaterial gerade so verläuft in einer Einheitsform, die Wesenform ist vor der Weltlichkeit. Damit scheint schon ‘instinktiv’ die Konstitution der ganzen Welt für mich vorgezeichnet, wobei die ermöglichenden Funktionen selbst ihr Wesens-ABC, ihre Wesensgrammatik im voraus haben. Also im Faktum liegt es, dass im voraus eine Teleologie statthat. Eine volle Ontologie ist Teleologie, sie setzt aber das Faktum voraus. […] Aber nun hat diese Teleologie Bedingungen ihrer Möglichkeit, also auch das Sein der teleologischen Wirklichkeit selbst, und von der (transzendentalen) Wirklichkeit her ihre Wesensmöglichkeit. Eben im Verwiesenwerden auf die Urfakta der Hyle (im weitesten Sinne); ohne die wäre keine Welt möglich und keine transzendentale Allsubjektivität.“(Hua XV, p. 385).

  11. „Jede unerfüllte Intention, jeder unerfüllte Horizont birgt Motivationen, Systeme von Motivationen in sich. Es ist eine Potentialität der Motivation. Wenn die Erfüllung eintritt, ist eine aktuelle Motivation da. Man kann auch sagen, dass Apperzeption selbst eine Motivation < sei > , sie motiviere, was auch immer erfüllend eintreten mag, sie motiviere ins Leere hinaus.“(Hua XI, p. 337).

  12. „Das immanente Erlebnisreich ist eine kontinuierliche Synthese in der Form der immanenten Zeit und ist durch und durch ein Motivationszusammenhang, durch und durch ein Zusammenhang des Weil-So.“(Hua XXXVI, p. 179).

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Zhok, A. Possibility and Consciousness in Husserl’s Thought. Husserl Stud 32, 213–235 (2016). https://doi.org/10.1007/s10743-016-9195-7

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