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Publicly Available Published by De Gruyter October 27, 2016

Kein Sprichwort ohne Strukturformel? Vorgeprägte syntaktische Schemata in aktuell gebräuchlichen bulgarischen Sprichwörtern

  • Hrisztalina Hrisztova-Gotthardt EMAIL logo
From the journal Yearbook of Phraseology

Abstract

In general, the majority of native or near-native speakers of a certain language can easily identify a sentence as a proverb. They are able to do this due to different structural features, among others. These specific syntactic structures appear quite frequently in proverbs and serve as a warning sign that the particular text is deviant from the surrounding discourse and is, most probably, a proverb. The so-called proverbial formulae, e.g. Better X, than Y; When you X (you) Y; No X, no Y etc., are considered to be one of the most easily recognizable proverbial characteristics. They often serve as basic syntactic models and lend themselves readily for the insertion of new contents (cf. Taylor 1985: 16).

In his study Structural Aspects of Proverbs, Mac Coinnigh has shown that proverbs from different languages, for instance English, Estonian, Finnish, German and Swedish, share the same or a very similar syntactic architecture (Mac Coinnigh 2015: 117–120). The Irish linguist, however, did not consider examples from the Bulgarian language. Therefore, one of the main aims of the present paper is to investigate which of the structural models recorded in previous paremiological works (Kuusi 1987 (1966); Röhrich and Mieder 1977; Permjakov 1979; Mieder 2006a and 2012 etc.) can be identified in traditional Bulgarian proverbs and in what frequency. Moreover, the study intends to test the widespread hypothesis that humorous proverb innovations and variations (anti-proverbs) are often created based on proverbial formulae (Litovkina 2015: 333).

For the purposes of the study, two corpora of 649 proverbs and 370 anti-proverbs were analyzed. The corpora have been previously built by Hrisztova-Gotthardt and Gotthardt (Hrisztova-Gotthardt 2006 and 2010b; Hrisztova-Gotthardt and Gotthardt 2011 and 2012). The qualitative analysis has shown that 14 out of the 16 structural formulae listed by Röhrich and Mieder (1977) and Mieder (2006a and 2012) can be found in Bulgarian proverbs. The most common formula was He who Xs, Ys, serving as a syntactic model for 48 different commonly used proverbs.

In case of anti-proverbs, the present structural model could be clearly identified in 30 out of 370 texts. The most prominent formulae were He who Xs, Ys, X is Y and Better X than Y.

1 Einleitung und Zielsetzung

Laut Peter Grzybek zeichnet sich im Bereich der Linguistik bereits seit Jahrzehnten ein großes Desiderat in Bezug auf umfassende systematische Untersuchungen zur sprachlichen Struktur des Sprichworts ab. Die Ursache für dieses Forschungsdefizit sieht Grzybek in erster Linie darin, dass „die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Phänomen Sprichwort für eine relativ lange Zeit eine Domäne der Volkskunde respektive der Folkloristik“ gewesen ist und „von der Sprachwissenschaft […] stark vernachlässigt“ worden ist (vgl. Grzybek 2001: 64).

Es sei jedoch an dieser Stelle festgehalten, dass die sprachliche Struktur der Sprichwörter von mehreren Folkloristen – darunter auch vom finnischen Parömiologen Matti Kuusi – in ihren Werken beachtet wurde. Laut Kuusi gibt es „drei Aspekte, nach denen man die Sprichwörter zu Gruppen zusammenfassen kann: 1. nach der Idee, 2. nach der Struktur (finnisch: formula), 3. nach dem Baukern“. In Hinsicht auf die Struktur spricht Kuusi von sogenannten „syntaktischen Formeln“ oder „Modellen“, auf denen zahlreiche Proverbien[1] aufbauen, die sich ihrerseits durch ihren Baukern (ihre Bildlichkeit) und ihre Grundidee (Bedeutung) voneinander unterscheiden. Als typische Grundelemente von Sprichwortformeln führt er u.a. besserals/denn, wennso und werder auf (vgl. Kuusi 1987: 97–103[2]; Lauhakangas 2001: 23–25). Kuusi zieht zwar die Möglichkeit einer Kategorisierung von Sprichwörtern aufgrund ihrer Strukturformeln grundsätzlich in Betracht, berücksichtigt aber beim Entwickeln seines (thematischen) Klassifikationssystems in erster Linie den inhaltlichen Aspekt, d.h. die konkrete Aussage bzw. Botschaft der Proverbien[3]. Dementsprechend findet sich in seinen Arbeiten auch keine ausführliche Liste mit syntaktischen Sprichwortformeln.

In Bezug auf Sprichwörter unterscheidet der russische Parömiologe Grigorij Permjakov ebenfalls drei Ebenen: die linguistische, die logisch-semiotische sowie die Ebene der Realien. In seinen wissenschaftlichen Arbeiten verfolgt Permjakov das Ziel, eine logisch-semiotische Klassifikation der Sprichwörter verschiedener Völker durchzuführen. Dabei orientiert er sich hauptsächlich am Inhalt der Proverbien. Er verzeichnet zwar einige wenige Sprichwortschemata (когда – тогда [wenn – dann], где – там [wo – da], каково – таково [wie – so], кто – тот [wer – der], сначало – потом [zuerst – dann]), weist aber gleichzeitig darauf hin, dass diese „sprachlichen Formeln“ in den von ihm gebildeten thematischen Gruppen vorkommen können (aber nicht müssen)[4] (vgl. Permjakov 1979: 624).

In ihrem Band Sprichwort belegen Röhrich und Mieder mithilfe zahlreicher sprachlicher Daten die These, dass sich bei Sprichwörtern tatsächlich bestimmte syntaktische „Bautypen“ erkennen lassen (z.B. Erst A, dann B, Wo ein A, dort auch ein B, Wie A, so B usw.), in die immer wieder neue Inhalte gegossen werden (s. Röhrich und Mieder 1977: 60, 108). Im Laufe der Zeit etablieren sich einige der neu erschaffenen Sprüche als Sprichwörter (z.B. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben[5]), während andere lediglich okkasionelle Bildungen bzw. „Eintagsfliegen“ bleiben (z.B. Moskaus Mühlen mahlen langsam).

Die wissenschaftliche Beschäftigung mit der sprachlichen Struktur von Sprichwörtern steht im Mittelpunkt anderer zahlreicher Aufsätze. Eine mehr oder weniger eingehende Auseinandersetzung mit den Sprichwortschemata liegt sowohl seitens der generativen (Kanyó 1981; Krikmann 1984 etc.) als auch seitens der „strukturalistischen“ Parömiologie (Peukes 1977; Norrick 1985; Ruef 1995; Krikmann 1998; Mieder 2006a und 2012; Mac Coinnigh 2015 etc.) vor. Die generativ ausgerichteten Arbeiten fassen die grammatischen (Oberflächen)Strukturen als konkrete sprachliche Verwirklichungen auf, die durch Transformationen von einer logischen Tiefenstruktur abgeleitet worden sind, und versuchen, den Verlauf dieser Transformationen, d.h. den Erzeugungsmechanismus von Sprichwörtern zu modellieren. Im Gegensatz dazu geht die strukturalistisch orientierte parömiologische Forschung eher pragmatisch vor, indem sie bemüht ist, die wichtigsten Strukturmodelle aufzuzeichnen und zu systematisieren (vgl. Röhrich und Mieder 1977: 60–62; Mieder 2006a: 19). Norrick schlägt sogar vor, den (oft) ungrammatischen sprichwörtlichen Satzmodellen innerhalb der traditionellen Grammatik einen separaten Teil, eine sogenannte „Sprichwortgrammatik“ zuzuteilen, wo diese extra dokumentiert und beschrieben werden (Norrick 1985: 84).

Diese vielseitigen theoretischen Ausführungen sollen gewiss auch ihre Anwendung in der parömiologischen und parömiographischen Praxis finden. Als einen wichtigen Anwendungsbereich sieht Mieder u.a. die Erstellung von Sprichwörtersammlungen, die auf der Sprichwortstruktur aufgebaut sind. Darin sollen Proverbien gleicher Struktur zusammengestellt werden (s. Mieder 1984: 345). An diesen Gedanken anknüpfend plädiert Hrisztova-Gotthardt für die Erarbeitung eines sprachenübergreifenden Klassifikationssystems, das es ermöglicht, Sprichwörter diverser Sprachen nach den ihnen zugrunde liegenden syntaktischen Formeln zu gruppieren und miteinander zu vernetzen. Auf diese Weise können die in einer mehrsprachigen Sprichwortdatenbank gespeicherten Einheiten u.a. auch nach ihren Oberflächenstrukturen gefiltert werden (Hrisztova-Gotthardt 2010a: 147–148; 174). Ferner kann die Korpuslinguistik die gewonnenen Erkenntnisse zu ihren Forschungszwecken verwenden. Mit Hilfe der Korpusanalyse ist es nämlich möglich, anhand empirischer Massendaten festzustellen, welche Strukturformeln bei der Bildung neuer sprichwörtlicher Ausdrücke bevorzugt werden (vgl. Steyer 2012: 301). Dafür sollte man sich aber schon im Vorfeld einen möglichst genauen Überblick über die existierenden Strukturmodelle und nähere Informationen über ihre Verbreitung in den einzelnen Sprachen verschaffen.

In diesem Zusammenhang stellt sich der vorliegende Beitrag zum Ziel, folgenden Fragen nachzugehen:

  • Welche der in parömiologischen Arbeiten bereits aufgezeichneten Strukturformeln liegen den heute gebräuchlichen bulgarischen Sprichwörtern zugrunde?

  • Welche dieser Strukturformeln erweisen sich weiterhin als produktiv und werden bei der Bildung von Antisprichwörtern[6] gern „wiederverwertet“?

Im nachfolgenden Abschnitt werden einige theoretische Überlegungen zum Thema Strukturmodelle kurz zusammengefasst sowie die wichtigsten bzw. die am meisten verbreiteten und in parömiologischen Arbeiten aufgezeichneten Sprichwortformeln präsentiert. Diese Ausführungen sollen den theoretischen Rahmen der vorliegenden Arbeit bilden und somit wichtige Anhaltspunkte für die Durchführung der empirischen Untersuchung geben.

2 Sprichwortformeln

An dieser Stelle soll einmal vorweggenommen werden, dass nicht jedes Sprichwort auf einer (relativ) abstrakten vorgeprägten Strukturformel fußt. Mehrere – vor allem auf das Deutsche und das Englische bezogene – Untersuchungen[7] haben belegt, dass Sprichwörter der Moderne in erster Linie auf zwei- bzw. dreigliedrigen einfachen Aussagesätzen aufbauen (Der Scheint trügt; Geduld bringt Rosen resp. Money talks; Love is blind). Seltener wird die Botschaft eines volkstümlichen Spruches entweder in Form eines Imperativ- oder eines Interrogativsatzes geäußert (Verschiebe nicht auf morgen, was du heute kannst besorgen resp. Look before you leap; What would you expect from a pig but a grunt?). Obwohl die Zahl derjenigen Proverbien, denen eine abstrakte Strukturformel zugrunde liegt, im allgemeinen Vergleich relativ niedrig ausfällt, bedienen sich immer noch recht viele Sprichwörter dieser „vorgefertigten“ syntaktischen Bautypen. Und das gilt nicht nur für die traditionellen – und immer noch gängigen – Sprüche, sondern auch für Neubildungen wie z.B. Antisprichwörter (s. dazu Mieder 2006a: 19 und 2012: 154–155; Litovkina et al. 2007: 54; Norrick 2007: 384; Litovkina 2015: 333; Mac Coinnigh 2015:121). Die – laut den im Abschnitt 1 dieser Arbeit zitierten parömiologischen Studien – meist verbreiteten Strukturmodelle, die in den Sprich- und Antisprichwörtern diverser Sprachen deutlich zu erkennen sind, sind wie folgt[8]:

A ist A. (z.B. Sicher ist sicher.)

A ist B. (z.B. Zeit ist Geld.)

Nicht A ist B. (z.B. Keine Antwort ist auch eine Antwort.)

A ist nicht B. (z.B. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.)

Nicht alles ist A, was B. (z.B. Nicht alles ist Gold, was glänzt.)

Ohne A kein B. (z.B. Ohne Fleiß kein Preis.)

Kein A ohne B. (z.B. Keine Rose ohne Dornen.)

A und B. (z.B. Leben und leben lassen.)

Erst A, dann B. (z.B. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.)

Je [...] A, desto (je) […] B. (z.B. Je später der Abend, desto schöner die Gäste.)

Lieber (Besser) A als B. (z.B. Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach.)

Wer A, (der) B. (z.B. Wer rastet, der rostet.)

Wenn A, dann B. (z.B. Wenn die Katze aus dem Haus ist, dann tanzen die Mäuse (auf dem Tisch).)

Wie A, so B. (z.B. Wie der Herr, so's G(e)scherr.)

Wo A, da B. (z.B. Wo gehobelt wird, [da] fallen Späne.)

Wo ein A, dort auch ein B. (z.B. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.)

Im Rahmen der hier dargestellten Untersuchung wurde unter anderem der Frage nachgegangen, welche der weiter oben aufgelisteten „sprachenübergreifenden“ Strukturmodelle sich im bulgarischen Material wiederfinden und welche davon eine Basis für die Schaffung von neuen sprichwörtlichen Äußerungen bieten.

3 Untersuchungskorpus

3.1 Einige wichtige Vorarbeiten

Zwischen 2008 und 2012 wurden drei korpusbasierte Untersuchungen zur Vorkommenshäufigkeit bulgarischer Sprichwörter in der modernen geschriebenen Sprache durchgeführt. Im Rahmen der ersten Pilotstudie konnten wertvolle Erkenntnisse über die Gebrauchsfrequenz und typische Verwendung bulgarischer Sprichwörter in zeitgenössischen Zeitungstexten gewonnen werden. Die Artikel aus der bulgarischen Tageszeitung Стандарт [Standart], die zwischen dem 4. Januar 2000 und 3. August 2008 in der elektronischen Ausgabe der Zeitung erschienen waren, wurden mit Hilfe eines für die Zwecke der Untersuchung entwickelten Suchalgorithmus nach 2.301 Sprichwörtern[9] durchsucht. 225 davon kamen im Korpus vor. Zusätzlich konnten auch zahlreiche qualitative und quantitative Varianten sowie sehr viele Verfremdungen (Antisprichwörter) verzeichnet werden (s. Hrisztova-Gotthardt 2010b).

2011 wurde eine weitere Untersuchung durchgeführt. Dieses Mal diente das World Wide Web (WWW) als Korpus. Unter Zuhilfenahme eines speziellen Programms und der Suchmaschinen Google und Bing ermittelten Hrisztova-Gotthardt und Gotthardt erste Daten über den Gebrauch bulgarischer Sprichwörter in diversen Internettexten. Nach der Bearbeitung der Trefferlisten konnte festgestellt werden, dass die Ergebnisse dieser Untersuchung große Ähnlichkeiten mit den Resultaten der ersten Studie aufzeigen: Die Proverbien mit den meisten Treffern im Стандарт-Korpus kamen auch in den WWW-Texten am häufigsten vor (vgl. Hrisztova-Gotthardt und Gotthardt 2011).

Das Ziel der dritten Untersuchung war es, die 2.301 Sprichwörter mit ihrem Vorkommen im Bulgarischen nationalen Korpus abzugleichen. Dabei sollten nicht nur diejenigen Proverbien erfasst werden, die aktuell gängig sind, sondern auch ihre Varianten und Verfremdungen. Die Suche hat ergeben, dass von 2.301 Sprichwörtern 657 im Korpus vorkommen. Es konnten wiederum Ähnlichkeiten mit den Ergebnissen der vorherigen zwei Untersuchungen beobachtet werden (Hrisztova-Gotthardt und Gotthardt 2012). Diese Tatsache lässt darauf schließen, dass die Übereinstimmungen in den Ergebnissen keineswegs zufällig sind und dass die Sprichwörter mit den meisten Treffern in den drei Korpora tatsächlich zu den bekanntesten und gebräuchlichsten bulgarischen Proverbien gehören und somit für das Abklären weiterer parömiologischer Fragestellungen verwendet werden können und müssen.

3.2 Das Korpus

Beim Zusammenstellen des Korpus für die aktuelle Studie wurden ausschließlich jene Sprichwörter berücksichtigt, die zumindest in einer der drei elektronischen Textsammlungen zu finden waren. Einige wenige Varianten wurden nachträglich ihren Lemmata[10] zugeordnet, was dazu führte, dass lediglich 649 Sprichwörter ins Korpus aufgenommen wurden[11]. Angesichts der weiter oben dargestellten Vorarbeiten gilt der Gebrauch dieser Proverbien in der modernen bulgarischen Sprache als empirisch belegt.

Als Zusatzkorpus wurde eine Sammlung von 170 bulgarischen Antisprichwörtern in die Analyse miteinbezogen, die zwischen 2005 und 2006 von Hrisztova-Gotthardt zu ihren Forschungszwecken angefertigt wurde (Hrisztova-Gotthardt 2006). Die Liste wurde zwischen 2008 und 2012 durch weitere 200 Einheiten ergänzt, die im Laufe der drei korpusbasierten Untersuchungen ermittelt wurden.

4 Methoden der Untersuchung

Den Ausgangspunkt der Untersuchung bildeten zum einen die Liste mit 649 gebräuchlichen bulgarischen Sprichwörtern und zum anderen das Verzeichnis der wichtigsten Strukturformeln, die bereits im Vorfeld in diversen parömiologischen Arbeiten angeführt worden waren (s. Abschnitt 1 und 2). Die zwei Listen wurden miteinander abgeglichen. Es sollte dabei festgestellt werden, welche Strukturformeln welchen Sprichwörtern zugrunde liegen.

In einem zweiten Schritt wurden die 370 Antisprichwörter einer qualitativen Analyse unterzogen, wobei es folgende Frage zu beantworten galt: Inwieweit bieten die abstrakten Sprichwortformeln eine formale Grundlage für die spielerische Abwandlung traditioneller Sprüche?

5 Ergebnisse der Untersuchung

14 der insgesamt 16 im Abschnitt 2 aufgelisteten Strukturformeln konnten auch im bulgarischen Korpus nachgewiesen werden. Es wurden keine Sprichwörter gefunden, denen die Formeln A und B und Nicht A ist B zugrunde liegen. Das Strukturschema Wer A, (der) B hat sich als das produktivste von allen erwiesen. Darauf bauen nämlich 48 unterschiedliche bulgarische Sprichwörter auf. Relativ viele Proverbien bedienen sich der Bautypen A ist B (14) und Lieber (Besser) A als B (8). Die Sprichwörter, die auf den besagten Strukturmodellen fußen, kamen auch verhältnismäßig häufig in den Korpora vor (129, 105 bzw. 145 Treffer). Tabelle 1 fasst die Ergebnisse der qualitativen Analyse zusammen:

Tabelle 1:

Strukturformeln, die bulgarischen Sprichwörtern zugrunde liegen

StrukturformelAnzahl der Sprichwörter, die auf der jeweiligen Strukturformel aufbauenAnzahl aller Treffer für die jeweilige Strukturformel
Wer A, (der) B.48129
A ist B.14105
Lieber (Besser) A als B.8145
Wie A, so B.730
Was du/er/sie A, das B.77
Wo A, da B.521
Kein A ohne B.549
A ist (nicht/kein) B.213
A ist A.22
Nicht alles ist A, was B.12
Ohne A kein B.11
Je A, desto B.11
A ist nicht A.11
Wenn A, dann B.13
103509

Des Weiteren führt Tabelle 2 jene Proverbien auf, die auf der Strukturformel Wer A, (der) B fußen und sogleich die meisten Treffer in den drei Korpora erzielt haben[12]. Etwas überraschend ist jedoch die Tatsache, dass unter den am häufigsten vorkommenden Sprichwörtern vom Bautyp Wer A, (der) B auch viele Einheiten zu finden sind, die kein absolutes (totales) deutsches Äquivalent haben:

Tabelle 2:

Eine repräsentative Auswahl an Sprichwörtern, denen die Strukturformel Wer A, (der)B zugrunde liegt.

StrukturformelSprichwortÄquivalent bzw. ÜbersetzungAnzahl der Treffer
Който търси намира.Wer suchet, der findet.33
Който пее, зло не мисли.Wer singt, hat keine schlechten Gedanken. (Übers.)16
Който вади нож, от нож умира.Wer zum Messer greift, kommt durchs Messer um. (Übers.)9
Който се учи, той ще сполучи.Wer lernt, der wird erfolgreich sein. (Übers.)9
Кой каквото прави, на себе си го прави.Wer was tut, das tut er auch sich selber an. (Übers.)4
Който копае гроб другиму, сам пада в него.Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.4
Wer A, (der) B.Който не работи, не греши.Wer nicht arbeitet, macht keine Fehler.4
Който няма воля, всичко му е неволя.Wer keinen Willen hat, sieht überall Probleme. (Übers.)3
Които си приличат, се привличат.Gleich und gleich gesellt sich gern.2
Който не работи, не бива да яде.Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.2
Който тегли, той знае.Wer leidet, ist erfahren. (Übers.)2
Който се страхува от мечки, да не ходи в гората.Wer Angst vor Bären hat, soll nicht in den Wald gehen. (Übers.)2

Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass das Strukturmodell A ist B sich in diversen bulgarischen Sprichwörtern wiederfindet. In Tabelle 3 wird das Gesagte anhand von einigen ausgewählten Beispielen veranschaulicht:

Tabelle 3:

Eine repräsentative Auswahl an Sprichwörtern, denen die Strukturformel A istB zugrunde liegt.

StrukturformelSprichwortÄquivalent bzw. ÜbersetzungAnzahl der Treffer
Времето е пари.Zeit ist Geld.54
Повторението е майка на знанието.Die Wiederholung ist die Mutter der Weisheit.24
Навикът е втора природа.Die Gewohnheit ist die zweite Natur.5
Бързата работа – срам за майстора.Schnelle Arbeit – Schande für den Meister. (Übers.)3
A ist B.Глас народен – глас божий.Die Stimme des Volkes ist die Stimme Gottes.3
Здравето е най-голямото богатство.Gesundheit ist der größte Reichtum.3
Сиромах човек – жив дявол.Die armen Menschen sind echte Teufel. (Übers.)3
Старост – нерадост.Alter ist [heißt] Freudlosigkeit. (Übers.)2

Darüber hinaus konnten zwei Sprichwörter verzeichnet werden, die auf der negierten Form der Formel A ist B basieren, und zwar: Бедността не е порок (Armut ist keine Schande) mit insgesamt 12 Treffern und Гащатата кокошка петел не е (Eine federfüßige Henne ist noch kein Hahn (Übers.)) mit lediglich einem Treffer in den drei Korpora.

Wie bereits weiter oben erwähnt konnte die Sprichwortformel Lieber (Besser) A als B in 8 bulgarischen Proverbien identifiziert werden. Diejenigen von ihnen, die eine relativ hohe Vorkommenshäufigkeit in den Korpora aufgewiesen haben, werden in Tabelle 4 präsentiert:

Tabelle 4:

Eine repräsentative Auswahl an Sprichwörtern, denen die Strukturformel Lieber (Besser) A alsB zugrunde liegt.

StrukturformelSprichwortÄquivalent bzw. ÜbersetzungAnzahl der Treffer
По-добре късно, отколкото никога.Besser spät als nie.138
По-добре в свой курник, а не в чужд сарай.Lieber im eigenen Hühnerstall als im fremden Serail. (Übers.)1
По-добре в село чорбаджия, а не в град кюмюрджия.Lieber Herr im Dorf als Kohlenhändler in der Stadt. (Übers.)1
Lieber (Besser) A als B.По-добре на клонче, а не в кафезче.Lieber auf dem Ast als im Käfig. (Übers.)1
По-добре сврака в ръка, а не сокол в гора.Lieber der Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.1
По-добре хиляда приятели, а не хиляда гроша.Lieber tausend Freunde als tausend Groschen. (Übers.)1

Allerdings haben die meisten sprichwörtlichen Äußerungen, die auf der Formel Lieber (Besser) A als B aufbauen, auffallend wenige Treffer erzielt. Die einzige Ausnahme bildet das Sprichwort По-добре късно, отколкото никога (Besser spät als nie) mit insgesamt 138 Treffern.

In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, auf welchen syntaktischen Strukturen jene bulgarischen Sprichwörter fußen, denen keines der im Rahmen dieser Studie behandelten Modelle zugrunde liegt. Wie eine erste qualitative Analyse der im Arbeitskorpus verzeichneten sprachlichen Daten gezeigt hat, haben die meisten bulgarischen Sprichwörter (394 von insgesamt 649 Texten) die Form eines drei- oder mehrgliedrigen einfachen Aussagesatzes. Einige typische Beispiele wären u.a. Съединението прави силата (Einigkeit macht stark) und Целта оправдава средствата (Der Zweck heiligt die Mittel) bzw. Приятел в нужда се познава (In der Not erkennt man seine Freunde) und Бързата кучка слепи ги ражда (Die schnelle Hündin bringt blinde Welpen zur Welt (Übers.)). Verhältnismäßig seltener werden im Korpus zusammengesetzte Sätze vorgefunden, bei den meisten davon (169) werden die Teilsätze durch eine subordinierende Konjunktion verbunden: Дървото трябва да се изправя, дорде е младо (Man soll den Baum biegen, solange er noch jung ist) bzw. Вържи попа, да ти е мирно селото (Fessele den Popen, damit (endlich) Ruhe im Dorf einkehrt (Übers.)). Aus syntaktischer Sicht sind die wenigsten bulgarischen Sprichwörter (15) mehrfach zusammengesetzte Sätze wie z.B. Кажи ми кои са ти приятелите за да ти кажа какъв си (Zeig mir (wer) deine Freunde (sind) und ich sag dir, wer du bist).[13]

In der zweiten Phase der hier dargestellten Untersuchung wurden die zwischen 2005 und 2012 von Hrisztova-Gotthardt ermittelten bulgarischen Antisprichwörter näher unter die Lupe genommen. Obwohl das Korpus mit sprichwörtlichen Verfremdungen vergleichsweise klein war, ließ die Analyse dennoch erste Schlüsse darüber zu, welche Strukturformeln eine fruchtbare Grundlage für die Bildung von Antisprichwörtern bieten. Die qualitative Analyse hat ergeben, dass drei der meist verbreiteten Sprichwörterschemata sich auch bei der Erschaffung von witzigen, ironischen und satirischen Variationen zu den traditionellen Sprüchen besonderer Beliebtheit erfreuen, und zwar Wer A, (der) B; Lieber (Besser) A als B und Wie A, so B. Tabelle 5 fasst die Ergebnisse der Untersuchung zusammen und zeigt zusätzlich an, wie viele Verfremdungen zu den jeweiligen Sprichwörtern verzeichnet wurden:

Tabelle 5:

Strukturformeln in Antisprichwörtern

StrukturformelSprichwortÄquivalent bzw. ÜbersetzungAnzahl der Antisprich-wörter dazu
Който пее, зло не мисли.Wer singt, hat keine schlechten Gedanken. (Übers.)9
Който копае гроб другиму, сам пада в него.Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.4
Wer A, (der) B.Който не работи, не трябва да яде.Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.1
Който се учи, той ще сполучи.Wer lernt, der wird auch erfolgreich sein. (Übers.)1
Който нож вади, от нож умира.Wer zum Messer greift, kommt durchs Messer um. (Übers.)1
Lieber (Besser) A als B.По-добре късно, отколкото никога.Besser spät als nie.12
Wie A, so B.Каквото повикало, такова се обадило.Wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus.2

In Tabelle 6 findet sich eine repräsentative Auswahl an Antisprichwörtern zu dem am häufigsten modifizierten Sprichwort vom Bautyp Wer A, (der) B, nämlich Който пее, зло не мисли [Wer singt, hat keine schlechten Gedanken]:

Tabelle 6:

Eine repräsentative Auswahl an Antisprichwörtern zu Който пее, зло не мисли [Wer singt, hat keine schlechten Gedanken]

StrukturformelSprichwortAntisprichwortÜbersetzung
Който пее – зло не мисли. който мисли – не му е до песен.Wer singt, hat keine schlechten Gedanken. Wer denkt, hat keine Lust zu singen.
Който пее, не мисли изобщо.Wer singt, denkt überhaupt nicht.
Който пее, зло не мисли. кой го слуша – да му мисли.Wer singt, hat keine schlechten Gedanken. Wer ihm zuhört, ist nicht zu beneiden.
Wer A, (der) B.Който пее, зло не мисли.Който пее зло не мисли, стига да не танцува върху гроба ти докато пее.Wer singt, hat keine schlechten Gedanken; solange er nicht auf deinem Grab herumtanzt, während er singt.
Който пие – пее. който пее – зло не мисли. следователно който пие – зло не мисли.Wer trinkt, singt. Wer singt, hat keine schlechten Gedanken. Also: wer trinkt, hat keine schlechten Gedanken.
Който пее ... не се отказва от пари.Wer singt … verzichtet nicht aufs Geld.
Който пее – зло не мисли! докато пее.Wer singt, hat keine schlechten Gedanken. Solange er singt.

Das Sprichwort По-добре късно, отколкото никога (Besser spät als nie), das auf der Strukturformel Lieber (Besser) A als B aufbaut, dient ebenfalls als Grundlage für zahlreiche Modifikationen, wie dies in Tabelle 7 veranschaulicht wird:

Tabelle 7:

Eine repräsentative Auswahl an Antisprichwörtern zu По-добре късно, отколкото никога [Besser spät als nie]

StrukturformelSprichwortAntisprichwortÜbersetzung
По-добре никога, отколкото късноBesser nie als zu spät.
По-добре сега, отколкото никога.Besser jetzt als nie.
Lieber (Besser) A als BПо-добре късно, отколкото никога.По-добре прибързано, отколкото късно и никога.Besser zu früh als zu spät oder nie.
По-добре късно, отколкото още по-късно.Besser spät als noch später.
По-добре късно, отколкото рано.Besser zu spät als zu früh.
По-добре късно, отколкото никак.Besser zu spät als gar nicht.

6 Fazit und Ausblick

Wie die Ergebnisse der Untersuchung aufgezeigt haben, bauen zahlreiche bulgarische Sprichwörter auf vorgeprägten syntaktischen Modellen auf. Von insgesamt 649 Proverbien fußen 103 auf Strukturformeln, was etwa 16% des gesamten Korpus ausmacht. Diese Zahl lässt darauf schließen, dass die von Parömiologen aufgezeichneten syntaktischen Bautypen auch im Falle von traditionellen – und in der gegenwärtigen Zeit gebräuchlichen – bulgarischen Sprichwörtern ihre Verwendung finden. Ferner erweisen sich diese Schemata auch bei der Bildung von Antisprichwörtern als relativ produktiv. Das könnte auf die Tatsache zurückzuführen sein, dass das Vorhandensein einer deutlich erkennbaren Sprichwortformel gleich auch den Bezug zum traditionellen Spruch, der gerade abgewandelt wird, herstellt. So ein Strukturmodell dient quasi als versteckter Hinweis auf die Botschaft des originalen Textes, die gerade vom Schöpfer des Antisprichwortes kritisiert, bezweifelt oder ironisiert wird.

Im Angesicht dieser Ergebnisse wäre eine weitere Beschäftigung mit der Verwendung und Verbreitung von syntaktischen Sprichwortformeln durchaus wünschenswert. Zum einen könnte u.a. am Beispiel von Proverbien aus mehreren Sprachen die These von Mac Coinnigh überprüft werden, dass syntaktische Besonderheiten – und darunter auch die im Rahmen dieser Studie behandelten vorgeprägten Schemata – zu den universellen sprichwörtlichen Merkmalen gehören, die in den meisten modernen Sprachen wiederzuerkennen sind (Mac Coinnigh 2015: 112–113, 117). Eine solche synchron orientierte Untersuchung könnte im Endeffekt dazu beitragen, dass die Idee von einer sprachenübergreifenden Klassifikation von Sprichwörtern auf der Basis ihres syntaktischen Bautyps endlich verwirklicht wird (s. dazu Lauhakangas 2001; Hrisztova-Gotthardt 2010a).

Zum anderen können Untersuchungen auf diesem Gebiet zum Abklären von Fragestellungen diachronen Charakters führen. Aus parömiologischer und linguistischer Sicht wäre es sicherlich besonders spannend und aufschlussreich zu erforschen, welche strukturellen Veränderungen Sprichwörter im Laufe der Zeit durchmachen, d.h. welche Strukturformeln (und sich darauf aufbauenden Sprüche) in der gegenwärtigen Zeit immer seltener verwendet werden, welche auch weiterhin Bestand haben und welche immer mehr an Prominenz gewinnen.

Literatur

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Published Online: 2016-10-27
Published in Print: 2016-10-1

©2016 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Downloaded on 26.4.2024 from https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/phras-2016-0005/html
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