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Publicly Available Published by De Gruyter December 13, 2019

Phrasem-Konstruktionen kontrastiv Deutsch–Spanisch: ein korpusbasiertes Beschreibungsmodell anhand ironischer Vergleiche

Constructional idioms in German and Spanish from a contrastive point of view: A corpus-based approach by means of ironic comparisons
  • Mellado Blanco Carmen EMAIL logo
From the journal Yearbook of Phraseology

Abstract

In the persistently sparse interlingual studies in the field of Construction Grammar, grammatical constructions are the main concern of research (Koch 2016; Boas and Ziem 2018), while constructional idioms, defined as form–meaning pairings with lexically fixed constituents and free lexical slots, have been analyzed mainly monolingually, with very few exceptions.[1] This lack of studies from a contrastive point of view may be related to the lexical underspecification of constructional idioms and to the difficulties in assessing their often high pragmatic potential. Against this background, the present paper aims to give impetus to the contrastive studies in the field of constructional idioms and Construction Grammar by means of the language pair German–Spanish. In order to achieve this goal, a multi-level corpus-based description method for the determination and analysis of interlingual equivalent constructional idioms at the lexicographical level was developed using five comparison parameters. The contrastive description model was successfully implemented on the comparative constructional idiom [von A so viel verstehen/Ahnung haben/sich auskennen wie X von/vom Y] (‘von A absolut nichts verstehen’) ([from A V to have as much understanding / knowledge as X from Y] (‘to understand absolutely nothing from A’)) and on its functionally equivalent construction in Spanish [Ventender/saber de A lo (mismo) que/como yo de X]. Both comparative constructions are characterized by their negation value and a pronounced ironic meaning, respectively. Their intralingual description from a constructional grammatical point of view represents a further goal of this paper.

1 Einleitung: kontrastive Studien in der Konstruktionsgrammatik[2]

Im deutschen Sprachraum lässt sich erst seit einem Jahrzehnt – mit steigender Tendenz in den letzten Jahren – ein deutliches Interesse für die Konstruktionsgrammatik (KxG) im Zusammenhang hauptsächlich mit der Framesemantik und der Interaktionslinguistik beobachten, wovon u.a. die Werke von Fischer und Stefanowitsch (2006), Stefanowitsch und Fischer (2008), Lasch und Ziem (2011) und Ziem und Lasch (2013, 2015) zeugen.

In den romanischen Sprachen hat demgegenüber laut De Knop und Mollica (2013: 9) das konstruktionsgrammatische Modell „[t]rotz der allgemeinen Akzeptanz und der Erkenntnisse über den Nutzwert der CxG für die Beschreibung linguistischer Phänomene in der angelsächsischen und deutschsprachigen Literatur wenig Aufmerksamkeit auf sich gezogen“. Seit dem Datum dieses Zitats sind allerdings einige Werke erschienen, die einen gewissen Optimismus für die Zukunft der KxG in der Romania zulassen (vgl. die Special Issues von González Rey [2015] und Mellado Blanco [in Vorbereitung] sowie die Sammelbände von De Knop et al. [2013], Selig et al. [2016] und Wiesinger und Hennecke [in Vorbereitung]).

Was die kontrastiven Studien im Rahmen der KxG anbelangt, lässt sich das zunehmende Interesse für konstruktionsgrammatische Theorien hauptsächlich durch die Suche nach neuen Modellen in der Fremdsprachendidaktik (vgl. Rostila 2012; De Knop und Gilquin 2016) und in der Lexikografie (vgl. Schafroth 2014; Mollica und Schafroth 2018; Mellado Blanco et al. in Vorbereitung) erklären. Im Allgemeinen steht fest, dass unter den Kontrastsprachen das Englische durch zwischensprachliche Arbeiten zu typologisch nahen und entfernten Sprachen in den Fokus der interlingualen konstruktionellen Forschung rückt (vgl. Boas und Gonzálvez-García [2014: 4]). Die spätere und noch langsame Entwicklung der kontrastiven konstruktionsgrammatischen Theorien lässt sich laut Boas (2010) und Boas und Gonzálvez-García (2014) auf folgende Gründe zurückführen:

  1. Das junge Alter der KxG.

  2. Interlinguale Analysen sind per definitionem komplex und können sich erst verwirklichen, wenn eine der zu analysierenden Kontrastsprachen in ihrem Konstruktikon gut erforscht ist. Nach Boas und Gonzálvez-García (2014: 20) kann in dieser noch Frühphase der kontrastiven Studien das Englische „for comparing and contrasting the formal properties for constructional counterparts in other languages“ als Tertium Comparationis dienen.

  3. Die Radical Construction Grammar Crofts (2001) hat laut Boas und Gonzálvez-García (2014: 4) mit ihrem beeinflussenden Argument über die sprachspezifische Natur der Konstruktionen die Entwicklung der kontrastiven konstruktionsgrammatischen Forschung in hohem Maβe gebremst.

Abweichend von Crofts Ansicht in Punkt 3 hält Boas (2010) die Erstellung eines mehrsprachlichen Konstruktikons nicht nur für möglich, sondern auch für erstrebenswert. Bei der Äquivalentenfindung würden semantische Kriterien – so Boas und Gonzálvez-García (2014: 20) – „the primary basis for comparisons for constructions across languages“ bilden und die Form spiele dabei eine nur zweitrangige Rolle. Ich schlieβe mich dieser Meinung an und fokussiere auf semantische Fragen bei der Äquivalenzbestimmung der Phrasem-Konstruktionen (Ph.-K.).

Mein Beitrag gliedert sich in vier Abschnitte. Nach der Einleitung (1. Abschnitt) gehe ich im zweiten Kapitel auf die Charakteristik der Ph.-K. [von A so viel Vverstehen/Ahnung haben/sich auskennen wie X von/vom Y] und der Vergleichsidiome mit antithetischer Struktur als Vertreter eines und desselben Phänomens bzw. als Konstruktionen mit unterschiedlichem Schematizitätsgrad ein und erkläre aus einer konstruktionsgrammatischen Perspektive, warum das erwähnte lexikalisch teilspezifizierte Muster als Ph.-K. zu betrachten ist. Im dritten Abschnitt werden die verschiedenen Phasen der Datenerhebung aus den deutschen und spanischen Sketch-Engine-Korpora präsentiert, um schlieβlich einen korpusbasierten Vergleich zwischen der Konstruktion [von A so viel Vverstehen/Ahnung haben/sich auskennen wie X von/vom Y] und ihrer spanischen Äquivalenz anhand von fünf Vergleichsparametern anzustellen. Ein kurzes Fazit soll die Ergebnisse der Arbeit im vierten Kapitel zusammenfassen und einen Ausblick auf zukünftige Studien bieten.

2 Komparative Phrasem-Konstruktionen mit intensivierendem Negationswert

2.1 Was sind Phrasem-Konstruktionen?

Goldberg (2006: 5) definiert Konstruktionen als „learned pairings of form with semantic and discourse function, including morphemes or words, idioms, partially lexically filled and fully general phrasal patterns“. Die von ihr als „partially lexically filled phrasal patterns“ definierten Konstruktionen nehmen im Lexikon-Grammatik-Kontinuum aufgrund der Parameter der Produktivität und des lexikalischen Sättigungsgrades ihrer Konstituenten eine mittlere Position zwischen den vollspezifizierten (z. B. Phrasemen) und den lexikalisch unspezifizierten Konstruktionen – hauptsächlich grammatischen Konstruktionen – ein (vgl. Deppermann 2006: 48). Definiert werden in der Terminologie von Taylor (2014: 11) die sogenannten „constructional idioms“ als „patterns (of varying degrees of productivity and schematicity) for the formation of expressions, but whose syntactic, semantic, pragmatic, and even phonological properties cannot be derived from general principles, whether universal or language-specific“. Das deutsche Pendant zum „constructional idiom“ lautet „Phrasem-Konstruktion“ und stammt von Dobrovol’skij (2011) (vgl. Staffeldt 2011; Finkbeiner 2013, 2017; Mollica und Schafroth 2018). In Übereinstimmung mit den oben erwähnten Merkmalen haben laut Dobrovol’skij (2011: 114) diese Einheiten als Ganzes eine lexikalische Bedeutung,

wobei bestimmte Positionen in ihrer syntaktischen Struktur lexikalisch besetzt sind, während andere Slots darstellen, die gefüllt werden müssen, indem ihre Besetzung lexikalisch frei ist und nur bestimmten semantischen Restriktionen unterliegt.

Aus einem interlingualen Blickwinkel kommt den Ph.-K. eine besondere Relevanz zu, denn sie gelten aufgrund ihrer kognitiven Verfestigung, ihrer strukturellen Festigkeit und ihrer lexikalisierten Bedeutung als Lexikoneinheiten (vgl. Dobrovol’skij 2011: 127) und als solche müssen sie wie die übrigen Konstruktionstypen des Konstruktikons einer Sprache nicht nur monolingual, sondern auch zwischensprachlich lexikografisch erfasst und beschrieben werden (vgl. Boas 2010: 11). Um der Komplexität der Ph.-K. Rechnung zu tragen, muss man ihr gesamtes Merkmalsspektrum in Betracht ziehen, wie aus den Abschnitten 2.3. und 3. hervorgeht.

2.2 Charakteristik der Vergleiche mit antithetischer Struktur

Wie oben bereits erwähnt, wurde zur Erläuterung des kontrastiven Beschreibungsapparats eine Vergleichskonstruktion des Sprachenpaares Deutsch– Spanisch ausgewählt. Gemeint ist dabei die Ph.-K. [von A so viel Vverstehen/Ahnung haben/sich auskennen wie X von/vom Y], wobei innerhalb des Vergleichsmaβes X und Y antithetisch wirken, denn sie bringen gegensätzliche Begriffe oder Inhalte zum Ausdruck. Das Ergebnis der Verknüpfung zweier antithetischer Ideen ist die Verneinung des Prädikats ‘verstehen/Ahnung haben/sich auskennen’. Stein (2001: 56) untersucht aus phraseologischer Sicht ähnlich gebildete feste Vergleiche im Französischen wie s’y entendre comme à ramer des choux (wörtlich „etwas verstehen wie die Kraut(köpfe) zu unterspreizen“: ‘überhaupt nichts verstehen’). Im Falle vom Idiom chargé d’argent comme un crapaud de plumes erklärt Stein wie folgt die negative Bedeutung, die aus der Kontradiktion des im Vergleichsmaβ angegebenen Inhaltes resultiert:

Eine Unvereinbarkeit der Seme im VL [Vergleichslexem] bewirkt eine Negation des im BL [Bezuglexem] ausgedrückten Inhaltes: chargé d’argent comme un crapaud de plumes. Die (meta-) sprachliche Interpretation semantisch-syntaktischer Unverträglichkeit (hier von crapaud und plumes) führt zu einer Umdeutung des BL im Sinne einer „Unverträglichkeit“ mit dessen lexikalischer Bedeutung. Gleichzeitig hat das BL hyperbolische Funktion, /reich/ wird somit zu /sehr arm/.

Als funktionale Äquivalenz im Spanischen wird die Konstruktion [Ventender/saber de A lo (mismo) que/como yo de X] postuliert (s. dazu ausführlich Abschnitt 3.1.). Beide weisen eine ähnliche antithetische Struktur und eine verneinende Bedeutung auf. Als Instanziierungen der beiden funktional äquivalenten Konstruktionen seien zur Veranschaulichung die Textbelege (1) und (2) angeführt:

  1. Du hast soviel[3] Ahnung vom Islam, wie ein Eskimo von der Wüste. (SE 6534818342)

  2. Vamos, y ni caso al ignorante de Carmelo. Ese señor sabe de coches lo que yo de ingeniería aeronaútica, jaja. (SE 137470398)

Die äquivalenten Prädikate ‘Ahnung haben’ bzw. ‘entender’ werden in beiden Beispielen auf ähnliche Art jeweils durch die antithetische Verknüpfung von Eskimo und Wüste sowie von yo (‘ich’) und ingeniería aeronaútica (‘Aeronautik’) verneint. Diese Verneinung erfolgt also nicht mithilfe einer expliziten Negation (z. B. dt. nicht, kein / sp. no), sondern indirekt bzw. inferentiell durch den vom Sprecher und Hörer empfundenen Antagonismus zwischen beiden im Vergleichsmaβ bezeichneten Gröβen.

Solche Vergleiche beruhen auf einem Analogismus (modus tollens)[4], der auf der Basis der Proposition <p ist so A wie q> formell so beschrieben werden kann:

  1. p ist wie q bezüglich A

  2. Weltwissen: Sachverhalt A trifft auf q nicht zu

  3. daraus folgt: Sachverhalt A trifft auf p nicht zu.

Die inferierte Satznegation impliziert die ironische Umkehrung des Wahrheitsgehaltes der Aussage. In Übereinstimmung mit dem Gedanken, dass Ironie bei Konstruktionen bedeutungskonstitutiv sein kann (s. Stathi 2011: 160) haben wir es hier zweifelsohne mit einem Fall von konventioneller Ironie zu tun. Die Konstruktion [von A so viel Vverstehen/Ahnung haben/sich auskennen wie X von/vom Y] wird dementsprechend konventionell ironisch verwendet, denn sie ist – den Ergebnissen der Suchanfragen im Korpus zufolge – nur in sehr seltenen Fällen wörtlich, also nicht ironisch, zu deuten.

Die pragmatische Dimension der Intensivierung teilt diese Art komparativer Ph.-K. mit den Vergleichsidiomen im Allgemeinen. Das umgedeutete Vergleichsmaβ dient in beiden Konstruktionstypen dazu, „einen besonders hohen Intensitätsgrad der Handlung oder Eigenschaft, die im Tertium Comparationis benannt wird, auszudrücken“ (Brehmer 2009: 142). Die Intensivierung der Ph.-K. kann ikonisch durch die Verkomplizierung und die Absurdität des dem Vergleichsmaβ zugrunde liegenden Bildes erhöht werden: Je länger bzw. komplizierter das Bild des Vergleichsmaβes, desto stärker wirkt die Intensivierung der Konstruktion. Je ungewöhlicher und absurder das Bild (vgl. Moreira Flores 2004: 229), desto stärker die Expressivität und die Wirkung der emphatischen Negation. Die Länge des Vergleichsmaβes korreliert darüber hinaus oft mit grotesken bzw. humorvollen unerwarteten Bildern (Beleg 3):

  1. Der spricht diversen Dingen Qualitäten ab oder zu, von denen er soviel versteht, wie ich vom Häkeln von Wollunterhosen für brünftige Seeelefanten. (SE 18450246637)

Ironische Ph.-K. mit antithetischer Struktur eignen sich für den Sprecher besonders gut dazu, seiner humorvollen Kreativität und Schöpfungskraft freien Lauf zu lassen. Diamedial betrachtet sind sie in der konzeptionellen Mündlichkeit angesiedelt und in erster Linie in Chats und Foren anzutreffen. Der Stil der zusammengestellten Textbelege geht von umgangssprachlich / scherzhaft bis zu salopp / derb hin. Da die KxG „die Emergenz einer Struktur in und aus der Interaktion“ betont (Drescher 2016: 155), bieten sich konstruktionsgrammatische Ansätze zur Beschreibung von Phänomenen aus Nichtstandardvarietäten der gesprochenen Sprache besonders gut an.

Wie oben bereits angedeutet, kommen ironische Vergleiche mit antithetischer Struktur nicht nur auf der Ebene der Ph.-K., sondern auch bei lexikalisch vollspezifizierten Konstruktionen vor. Diesen Zustand bezeugen zahlreiche als „ironisch“ markierte Idiome aus dem Wörterbuch deutscher sprichwörtlicher und phraseologischer Vergleiche (2008) von Walter.[5] Viele enthalten Zoonyme als Konstituenten: geschickt wie der Esel zur Harfe (zum Harfenspiel); Talent für etw. haben wie der Ochs zum Seiltanzen; für etw. begabt sein wie die Kuh fürs Seiltanzen; von etw. Ahnung haben wie die Kuh vom Sonntag; von etw. soviel verstehen / Ahnung haben wie ein Sägefisch vom Hobeln; von einer Sache soviel verstehen wie der Hahn vom Eierlegen; von etw. soviel verstehen wie die Ziege vom Pfeffer; wie der Esel zum Lautenschlagen passen; passen wie einem Esel die Stiefel; passen wie die Kuh zur Akademie (zur Universität)[6].

Hessky (1987: 199) nennt diese Art Phraseme „nichtstimmige Vergleiche“ und Glovňa (1992: 51) „ironische phraseologische Vergleiche“.[7] Der Ansicht von Glovňa nach sind sie mit besonderem Intensivierungscharakter versehen und dienen als komplizierte sprachliche Bilder „den semantischen, pragmatischen, vor allem den semiotischen Zielen der Kommunikation“ (Glovňa 1992: 55). Fleischer (1997: 106) definiert seinerseits solche Phraseme als „Vergleiche in der Funktion einer indirekten Verneinung“ und nennt hierzu die Beispiele Er schwimmt wie eine bleierne Ente (‘schwimmt nicht’), Er versteht soviel davon, wie der Hahn vom Eierlegen (‘versteht nichts davon’), Er redet wie der Blinde von der Farbe (‘versteht nicht, worüber er redet’).

Vergleichsidiome mit antithetischer Struktur (vgl. Walter 2008) lassen sich u. a. in Sinnbereiche wie ‘von etw. verstehen’, ‘zu etw. passen’, ‘mit etw. zu tun haben’, ‘brauchen’, ‘interessant sein’ oder ‘witzig sein’ einordnen. Sie können als faktiv-emotive und gradierbare Prädikate angesehen werden und stehen somit in Übereinstimmung mit den üblichen Merkmalen der ironischen Äuβerungen (vgl. Lapp 1997: 50).

In der spanischen Phraseologie treten feste Vergleiche mit antithetischer Struktur und negativer Bedeutung spärlich auf und die wenigen bestehenden Vertreter (z. B. caer como pedrada en ojo de boticario, parecerse alg./algo a alg./algo como un huevo a una castaña, vgl. Seco et al. [2004]) zeigen auffälligerweise – im Gegensatz zum Deutschen – keine Präferenz für Tiernamen.

2.3 Ironische Phrasem-Konstruktionen mit antithetischer Struktur

Durchgeführte Suchanfragen im Korpus deTenTen13 ergaben mit den Verben ‘von etw. verstehen’, ‘zu etw. passen’, ‘mit etw. zu tun haben’, ‘brauchen’, ‘interessant sein’, ‘witzig sein’ ein weites Spektrum an komparativen Instanzen mit ironischer Bedeutung. Anhand dieser nichtwörtlich zu interpretierenden Semantik und der konstanten komparativen Struktur können sie als Instanziierungen einer allgemeineren Vergleichskonstruktion mit antithetischer Bedeutung verstanden werden, von der sie durch „inheritance“-Beziehungen (vgl. Goldberg 1995) die relevantesten Merkmale geerbt haben.

Im Folgenden werde ich mich aus Platzgründen lediglich dem Prädikat ‘von etw. verstehen’ widmen und auf die Konstruktion [von A so viel Vverstehen/Ahnung haben/sich auskennen wie X von/vom Y] (‘von A absolut nichts verstehen’) beschränken. Der Einfachheit halber wurde die Untersuchung auf die Sequenz „Ahnung haben“ restringiert.

Die Gründe, warum [von A so viel Vverstehen/Ahnung haben/sich auskennen wie X von/vom Y] als Ph.-K. zu betrachten ist, sollen im Folgenden näher erläutert werden:

  1. Das Muster enthält feste Konstituenten (so, wie) und freie lexikalische Slots (X, Y), die im Diskurs aktualisiert werden. Das Muster weist somit einen höheren Schematizitätsgrad als die gleichwertigen ironischen Vergleichsidiome (z. B. von etw. so viel Ahnung haben wie die Kuh vom Sonntag) auf.[8]

  2. Das Muster stellt ein Form-Bedeutungspaar mit fester Form und Bedeutung dar. Die Bedeutung ist ironischer Art und besteht in der verstärkten Negierung des Prädikats (verstehen/Ahnung haben/sich auskennen).

  3. Die Füllung der Slots ist bestimmten grammatischen und semantischen Restriktionen (constraints) unterworfen. Die Auswertung der Slotfüller bzw. die korpusbasierte Ermittlung der Beschränkungen der Slotfüllung stellen in Anbetracht des Lexikon-Grammatik-Kontinuums sowie des Phänomens des Type- und Token-„Entrenchments“ (vgl. Ziem und Lasch 2013: 103–104) ein relevantes konstruktionsgrammatisches Erkenntnisinteresse dar (vgl. Ziem 2018). Aus der korpusbasierten Analyse der Ph.-K. gehen bei der Slotfüllung folgende Restriktionen und Präferenzen hervor:

    1. Die Denotate der Slotfüllung X und Y müssen aus der Sicht des Sprechers/Hörers als Gegensätze empfunden bzw. verstanden werden.

    2. Die Leerstelle Y fungiert in der Rede als NP.

    3. Die lexikalische Sättigung des Slots X erfolgt zum Groβteil durch einen Tiernamen.[9]

    4. Das Verb erscheint vorwiegend im Präsens.

    5. Der Gebrauch der lexikalischen Negation (nicht, kein etc.) ist in der Konstruktion blockiert, denn die Verwendung der Negation veranlasst die wörtliche Lesart der Aussage.

  4. Nichtkompositionelle Bedeutung: Obwohl nach einigen Autoren (vgl. Goldberg 2006: 5) diesem Merkmal kein obligatorischer Charakter für den konstruktionellen Status zukommt, betrachte ich diese Eigenschaft gerade bei lexikalisch voll- und besonders bei teilspezifizierten Konstruktionen – aufgrund ihres pragmatischen Potenzials – als besonders relevant. Deppermann und Elstermann (2008: 104) gehen einen Schritt weiter und erfassen die Nichtkompositionalität als definitorisches Kriterium aller Konstruktionen:

    Nur wenn gezeigt werden kann, dass eine sprachliche Struktur einen eigenständigen nicht-kompositionalen Beitrag zur Interpretation eines Konstrukts leistet und dass dieser für alle durch sie lizenzierten Konstrukte gilt, ist sie wirklich eine Konstruktion.

    In Übereinstimmung mit dieser Prämisse erweist sich die Semantik der Textbelege nach den Suchanfragen[10] <so viel Ahnung [4] wie> und <soviel Ahnung [4] wie> als nichtkompositionell, da die Instanziierungen der Konstruktion eine ironische Interpretation der Proposition erzwingen.

  5. Pragmatische Bedeutung: Konstruktionsgrammatische Ansätze stellen sich grundsätzlich gegen die strikte Unterscheidung zwischen Semantik und Pragmatik, weil die Lesarten der Konstruktionen durch den jeweiligen Kontext bedingt sind (vgl. Stathi 2011: 161). In Übereinstimmung mit Finkbeiner (2017) wird in diesem Aufsatz die Ansicht vertreten, dass sich die Bedeutung einiger Konstruktionen nicht lexikalisch, sondern hauptsächlich pragmatisch beschreiben lässt. So wie sich die pragmatische Bedeutung der Vergleichsidiome durch die Intensivierung des Tertium Comparationis (V, ADJ) kennzeichnet – z. B. stark wie ein Brett → ‘sehr stark’[11] – weisen antiphrastische komparative Ph.-K. als konstitutives Bedeutungsmerkmal die emphatische Negierung des Tertium Comparationis auf. Darüber hinaus zeigt die Konstruktion infolge ihres starken ironischen Charakters das Illokutionspotenzial Kritik, Relativierung, Vorwurf, Abschwächung u. a. Derartige negative illokutive Funktionen lassen sich besonders in Echokonstruktionen erkennen.[12]

  6. Produktivität: Die korpusbasierte Slotanalyse ermöglicht die Ermittlung des Produktivitätsgrads der Konstruktion, indem die Einmaltreffer der Lückenfüller automatisch gezählt werden können. In Anlehnung an Ziem und Lasch (2013: 106) ist eine Konstruktion desto produktiver, je mehr Einmaltreffer als Lückenfüller auftreten. Laut der durchgeführten Kollokationsanalyse im Korpus erweisen sich bei der untersuchten Konstruktion [von A so viel Vverstehen/Ahnung haben/sich auskennen wie X von/vom Y] die meisten Lückenfüller von X und besonders von Y als „Hapax legomena“, was ihre hohe Produktivität beweist.

  7. Kognitive Verfestigung oder „entrenchment“: Goldberg (2006: 93) definiert „entrenchment“ als „the number of times an item occurs – its token frequency“. Obwohl die absolute Trefferzahl der Suchanfragen (1020 Treffer auf die Suchanfragen <so viel Ahnung [4] wie> und <soviel Ahnung [4] wie> hin) im Vergleich zum groβen Korpusumfang nicht sehr hoch ist, zeigen die Belege weitgehend eine ironische nichtkompositionelle Lesart, was den Konstruktionscharakter des Musters als verfestigtes Form-Bedeutungspaar bestätigt.

  8. Grammatik-Lexikon-Kontinuum: Die Instanziierungen der Konstruktion befinden sich an unterschiedlichen Stellen des Grammatik-Lexikon-Kontinuums. So lassen sich unter den analysierten 1020 Treffern 27 Belege als Instanziierungen des Vergleichsidioms von etw. so viel Ahnung haben wie die Kuh vom Sonntag interpretieren[13] (s. Beleg 4). Nur 13 dieser Textbelege zeigen allerdings exakt die gleichen Konstituenten wie das Idiom der konsultierten Wörterbücher, d. i. von etw. so viel Ahnung haben wie die Kuh vom Sonntag. 10 weitere Belege enthalten den unbestimmten Artikel eine (wie eine Kuh vom Sonntag), 3 die verkürzte Artikelform ne (wie ne Kuh vom Sonntag) und ein Beleg erscheint lexikalisch modifiziert und adjektivisch erweitert (wie die berühmte Kuh vom Sonntag). Darüber hinaus lieβ sich eine hohe Anzahl von Belegen (158) mit lexikalischen Substitutionen von Sonntag durch ein anderes Substantiv feststellen (s. Beleg 5). Diese Variationen rechtfertigen m. E. den Bestand der lexikalisch teilspezifizierten Konstruktion [von A so viel Ahnung haben wie DET Kuh von/vom Y], die durch die häufigeren kreativen Modifikationen des Vergleichsidioms entstanden ist. Darüber hinaus kann im Korpus eine weitere abstraktere Ph.-K. [von A so viel Ahnung haben wie DET X[tiername] von/vom Y] konstatiert werden (s. Beleg 6). Die lexikalisch unspezifiziertere und produktivere Ph.-K. [von A so viel Ahnung haben wie X von/vom Y] zeigt auf der Lexikon-Grammatik-Achse eine deutliche Entfernung vom lexikalischen Pol und somit einen höheren Schematisierungsgrad (s. Beleg 7).[14]

  1. Die Typen von Greenpeace haben so viel Ahnung von Genetik, wie die Kuh vom Sonntag. (SE 2402872693)

  2. Da ich aber von Strom so viel Ahnung habe wie eine Kuh vom Singen, nützt mir die Information nicht besonders viel. (SE 5641117726)

  3. Mein Name ist Hase und ich habe von Musik etwa soviel Ahnung wie ein Thunfisch von Eishockey. (SE 12960760743)

  4. Aber wie geholfen wird, wenn die Beamten von der Materie in etwa so viel Ahnung haben wie Pommes-Frites vom Unterwasserballet, das ist in dieser unfassbaren Geschichte nachzuvollziehen. (SE 19688357161)

3 Die Phrasem-Konstruktion [von A so viel Vverstehen/Ahnung haben/sich auskennen wie X von/vom Y] aus kontrastiver Sicht

3.1 Äquivalenzbestimmung und Datenerhebung

Eine zentrale Rolle bei der Kontrastivität der Ph.-K. kommt der Bestimmung des Äquivalenzbegriffs zu. Ausgehend vom Äquivalenzbegriff auf der Wörterbuchebene (s. Dobrovol’skij 2014; Mellado Blanco 2015b, Mellado Blanco 2015d) werden für die Äquivalenzauswahl der Ph.-K. funktional-kommunikative Kriterien angesetzt. Nach Dobrovol’skij (2014: 207) können funktionale Äquivalente als Einheiten definiert werden, „die sich in ihrer lexikalisierten Semantik und im Idealfall auch in ihrer bildlichen Bedeutungskomponente maximal ähnlich sind und die in analogen Situationstypen ohne Informationsverlust gebraucht werden können“. Im Falle der Ph.-K. rückt das pragmatische Potenzial der Konstruktionsbedeutung in den Fokus der Äquivalenzauswahl.

Wie in einigen Studien bereits diskutiert (vgl. Mellado Blanco 2015b: 155; Mellado Blanco und Steyer 2018), ist funktionale Äquivalenz vorrangig unter folgenden Aspekten zu betrachten:

  1. Äquivalenz ist aus lexikografischer Sicht in einer Zwischenposition zwischen der Äquivalenz auf der System- und auf der Textebene anzusiedeln.

  2. Äquivalenz muss zumindest zum Teil korpusbasiert zu ermitteln sein.

  3. Äquivalenz kann nicht alle in den Texten aufgefundenen möglichen Übersetzungslösungen berücksichtigen, sondern nur die rekurrenten prototypischen Textäquivalente.

  4. Äquivalenz muss die syntaktischen und semantischen Restriktionen und Präferenzen in beiden Sprachen sowie die Syntagmatik in Betracht ziehen.

Als Basis für die korpusbasierte Studie dienten die Korpora von Sketch Engine German Web 2013 deTenTen13 (16.526.335.416 tokens) für das Deutsche und Spanish Web 2011 esTenTen11 EU+AM (9.497.213.009 tokens) für das Spanische.

Wie oben bereits erwähnt, wurde der Einfachheit halber die Korpusanalyse der Konstruktion [von A so viel Vverstehen/Ahnung haben/sich auskennen wie X von/vom Y] auf die Sequenz „Ahnung haben“ restringiert. Auf die Suchanfragen <so viel Ahnung [4] wie> und <soviel Ahnung [4] wie> hin ergaben sich jeweils 730 und 486 Treffer (insgesamt 1216), von denen die Treffer mit der vorangestellten Negation nicht /-2/ oder mit dem vorangestellten Adverb nur[15] /-2/ (insgesamt 196) auβer Acht bleiben mussten, da sie der Konstruktionsbedeutung nicht entsprechen: In den Textbelegen mit der Negation nicht ist die Aussage erwartungsgemäβ nicht ironisch, sondern wörtlich referentiell zu verstehen, so dass der Vergleich keine intensivierende Funktion erfüllt (Beleg 8):[16]

  1. Diese lese ich dann sogar richtig gern, auch wenn ich vom behandelten Thema nicht so viel Ahnung habe wie der Autor. Aber diese Blogs sind selten. (SE 11453235866)

Nach der Analyse und Auswertung der deutschen gültigen 1020 Textbelege wurde die Hypothese einer möglichen funktionalen Äquivalenz [Ventender/saber de A lo (mismo) que/como yo de X] aufgestellt und im spanischen Korpus esTenTen11 EU+AM verifiziert. Die Suchanfragen <lo mismo que yo de>, <como yo de>, <lo que yo de> mit den Verben entender/saber [links -4][17] ergaben für die spanische äquivalente Konstruktion [Ventender/saber de A lo (mismo) que/como yo de X] 218 gültige Treffer. Die Textbelege mit der Satznegation no und mit dem Indefinitpronomen nadie blieben dabei unberücksichtigt.

3.2 Interlinguale Studie der Konstruktion

Die zwischensprachliche Studie der beiden Konstruktionen findet sowohl auf der strukturell-syntaktischen als auch auf der funktional-semantischen Ebene statt. In Anlehnung an frühere Arbeiten zur Phrasemäquivalenz (vgl. Mellado Blanco 2010, Mellado Blanco 2015b und Mellado Blanco 2015d) und in Anbetracht der besonderen Charakteristik der Ph.-K. werden folgende Vergleichsparameter zur Bestimmung und Beschreibung von äquivalenten Ph.-K. auf lexikografischer Ebene vorgeschlagen:

  1. Semantische und pragmatische Gleichwertigkeit in ähnlichen Kontexten.

  2. Morphosyntaktische Struktur der Konstruktion.

  3. Slotbesetzung.

  4. Syntagmatische Einbettung.

  5. Morphosyntaktische Präferenzen und Restriktionen.

Im Folgenden soll unsere Konstruktion nach jedem dieser Parameter kontrastiv beschrieben werden.

i. Semantische und pragmatische Gleichwertigkeit in ähnlichen Kontexten

Bei näherer Betrachtung der Textbelege wie (9) und (10) fallen die starken interlingualen Übereinstimmungen in der pragmatischen Bedeutung der Instanziierungen der beiden Konstruktionen sofort auf. Beide Textbelege beruhen auf einer Analogie, deren Inferenz die ironische Verneinung des Prädikats mit sich bringt (‘von etw. absolut nichts verstehen’):

  1. Sie haben von Sprache offensichtlich genauso viel Ahnung wie ein Nilpferd vom Ballet. (SE 15307803545)

  2. Como parece que de F1 sabes lo mismo que yo de astrofísica, te comento que la Scudería siempre tiene lo que quiere. (SE 1287451471)

Viele Instanziierungen der beiden Konstruktionen kennzeichnen sich durch die Absurdität des dem antithetischen Vergleich zugrunde liegenden Bildes. Diese Absurdität ist allem Anschein nach mit dem Verstärkungscharakter der Konstruktionsbedeutung in Verhältnis zu setzen. Durch die Intensivierung gelingt es dem Sprecher, „seiner Rede mehr Auffälligkeit und Emphase“ zu verleihen (Drescher 2016: 150), was in den Textbelegen beider Sprachen deutlich zur Geltung kommt. Die die Konstruktion charakterisierende Ironie, als „emotionsbasierter“ und „expressiver“ Sprechakt (Schwarz-Friesel 2009: 224) aufgefasst, spielt dabei ebenso eine nicht untergeordnete Rolle.

Darüber hinaus sind die Treffer der beiden Korpora diamedial und diaphasisch ähnlich anzuordnen: Sie gehören der konzeptionellen Mündlichkeit an, erscheinen hautpsächlich in Chats und Foren und zeigen die Stilmarkierung informell, salopp und in manchen Fällen vulgär.

Bei ironischen komparativen Ph.-K. erweist sich die Sprecherabsicht als besonders relevant, da diese Konstruktionen oft dazu dienen, den propositionellen Inhalt des Vordiskurses energisch zu relativieren bzw. negieren. Aus diesem Grund fungieren sie im Diskurs manchmal als Echokonstruktionen. Dies hat zur Folge, dass neben der Verneinungsfunktion weitere illokutive Funktionen wie RELATIVIERUNG, INFRAGESTELLUNG, KRITIK des Vordiskurses hinzukommen können.

ii. Morphosyntaktische Struktur der Konstruktion

Wenngleich wir es in beiden Sprachen grundsätzlich mit einer Vergleichsstruktur zu tun haben, stimmen die Präferenzen für die Slotbesetzung im Vergleichsmaβ interlingual nicht immer miteinander überein: Während im Deutschen der Gebrauch des Personalpronomens ich im Vergleichsmaβ nur 9,5 % der Fälle ausmacht (Beleg 11), weist die spanische Ph.-K. [Ventender/saber de A lo (mismo) que yo de X] eine absolute Präferenz für das Personalpronomen der 1. Person (yo) als feste Konstituente des Vergleichsmaβes auf (Beleg 12):

  1. Im Übrigen haben Sie meine Frage nicht beantwortet. Daraus schlieβe ich, dass Sie von Banken so viel Ahnung haben wie ich vom Häkeln. (SE 44848150)

  2. Me imagino que ustedes deben saber de música, como yo de periodismo, por lo tanto me parece poco prudente que desmerezcan nuestro trabajo. (SE 6612542627)

Die angeführte interlinguale Divergenz in der Slotbesetzung des Vergleichsmaβes hat jedoch keine Auswirkung auf die pragmatische Hauptfunktion der beiden Konstruktionen, d. h. auf die ironische Verneinung des Prädikats: In beiden Fällen wird die Bedingung der Unverträglichkeit zwischen den Denotaten der beiden Konstituenten des Vergleichsmaβes erfüllt. Eine Besonderheit der deutschen Konstruktion besteht weiterhin in der Referenzidentität der beiden Subjekte des Vergleichs und daraufhin in der Elision des zweiten Subjekts innerhalb des Vergleichsmaβes (s. Beleg 13). Diese Erscheinung ist im Spanischen – aufgrund der Obligatheit der pronominalen festen Konstituente yo (ich) im Vergleichsmaβ – nur in der 1. Verbalperson möglich (s. Beleg 14).

  1. Ich hatte damals von Feminismus so viel Ahnung wie vom Karottenzüchten; nämlich keine. (SE 15727095205)

  2. No es por discriminar, sino porque no sería justos para ustedes que haga un test de personalidad femenina, dado que realmente sé tanto de mujeres como de aeronaútica (SE 9752102056)

iii. Slotbesetzung

Die Suchanfragen zur Auswertung der Lückenfüller # in der deutschen Ph.-K., nämlich <so viel/soviel Ahnung / [+4] wie DET #> mit dem negativen Filter <[–2] nicht> ergaben in 83 % der gesamten Lückenfüller einen Tiernamen als Slotfüller #, z. B. Kuh, Fisch, Elefant, Schwein, Maus, Ochse, Maulwurf, Pferd, Hahn, Regenwurm, Nilpferd, Sägefisch, Huhn, Esel, Schildkröte, Katze, Arktisrobbe, Laubfrosch, Nasenbär, Pinguin, Elefant u. a. Unter den aufgefundenen Tiernamen in den Textbelegen steht dem Lexem Kuh eine zentrale Rolle mit insgesamt 185 Treffern in Verbindung mit dem Definit- bzw. Undefinitartikel (eine, die, ne) zu.[18] Tiere werden in der Konstruktion [von A so viel Ahnung haben wie DET X[tiername] von/vom Y] mit oft extravaganten Aktivitäten bzw. Begabungen assoziiert, was einen humorvollen Effekt und daraufhin eine Verstärkung der Negation hervorruft (Beleg 15).

  1. Mein Name ist Hase und ich habe von Musik etwa soviel Ahnung wie ein Thunfisch von Eishockey. (SE 12960760743)

Im Spanischen fällt das Fehlen an ironischen festen Vergleichen mit Tiernamen zur Wiedergabe der emphatischen Negation ‘absolut nichts verstehen’ auf. Weitere Slotfüller – auβer Tiernamen – sind in 17 % der gesamten deutschen Textbelege u. a. Völkernamen (Inuit, Eskimo), Lebensmittelbezeichnungen (Stange Rhabarber) oder Berufsbezeichnungen (Metzger, Bäcker, Friseurin, Bundeskanzlerin) (Beleg 16):

  1. Herren hatten vom praktischen Leben meist so viel Ahnung wie ein Bäcker vom Schweineschlachten. (SE 18362456869)

Wenngleich die meisten Textbelege einfach nur die Intensivierung der Verneinung des Prädikats zu verfolgen scheinen, ist das Illokutionspotenzial der Ph.-K. in der Tat umfangreicher. So schimmert nicht selten im Vergleichsmaβ eine scharfe Kritik an Personen des öffentlichen Lebens durch (s. Beleg 17). Es handelt sich dabei um eine deutsche sprachspezifische Erscheinung, die in den spanischen Belegen aufgrund der festen Konstituente yo (ich) im Vergleichsmaβ entfällt. Im Spanischen wird dafür durch die 1. Person des Vergleichsmaβes Selbstironie zum Ausdruck gebracht (Beleg 18).

  1. Ich habe traditionell von Hip Hop soviel Ahnung wie ein CSU-Parteimitglied von logischem Denken. (SE 15225741421)

  2. Ese señor sabe de coches lo que yo de ingeniería aeronaútica, jaja. (SE 1374703918)

Bezüglich der Slotbesetzung Y in [von A so viel Ahnung haben wie X von/vom Y] und ihrem Pendant X in der spanischen Konstruktion [Ventender/saber de A lo (mismo) que yo de X] finden sich in beiden Sprachen auffällig viele Übereinstimmungen in den Sinnbereichen der jeweiligen Leerstellen. Sie können wie folgt systematisiert werden (vgl. Mellado Blanco 2015a, Mellado Blanco 2015c), wobei sich für den ersten Bereich (schwierige Disziplinen) in beiden Sprachen eine deutliche Präferenz und gewisse Lexikalisierungstendenzen, z. B. hinsichtlich der Slotbesetzung dt. Quantenphysik / sp. física cuántica (s. Belege 19 u. 20) nachweisen lassen.

  1. Als schwierig empfundene Disziplinen: dt. Quantenmechanik, Quantenphysik, Kernphysik, Astrophysik / sp. física cuántica, física nuclear, energía nuclear, astronomía.

  2. Medizin: dt. Gehirnchirurgie, Augenchirurgie, Neurochirurgie, Gentechnik / sp. citología, cirugía cardiovascular, operar de hernia, medicina, genómica bacteriana.

  3. Handarbeit und alte Berufe: dt. Häkeln, Stricken, Strickmusterbögen, Glasblasen, Keltern, Bratwurstmachen, Bierbrauen / sp. tejer el crochet, tejido al croché, alfarería, elaboración casera de chorizos.

  4. Umgang mit Tieren: dt. Paarungsverhalten der antarktischen Königspinguine, Rinderzucht, Kühezüchten, Mäusemelken / sp. hábitos copuladores del ornitorrinco de Tasmania / capar monos / castrar monos.

  5. Sportarten: dt. Stabhochsprung, Synchronschwimmen, Pilates, Fliegenfischen / sp. pesca con mosca, ciclismo, pelota al cesto.

  6. Musik und Tanz: dt. Ballett, Breakdance, Sambatanzen / sp. bailes regionales tibetanos, baile flamenco, ópera, tocar un charango.

  1. Offensichtlich hast du von Kunststoff genau soviel Ahnung, wie Paris Hilton von Quantenphysik. (SE 2572408703)

  2. Pero como Foxley sabe de diplomacia lo que yo de física cuántica, ¿por qué pedirle peras al olmo? (SE 4788282205)

Darüber hinaus bestehen weitere Sinnbereiche mit besonderer Produktivität in nur einer der beiden Sprachen. So erscheinen Lückenfüller aus dem Feld ‘Sprachen’ hauptsächlich im Spanischen (gramática finlandesa, noruego, japonés, arameo, mandarín, noruego) und das Feld ‘Religion’ (Lückenfüller: oficiar misa, consagrar hostias, cura, sacerdote) ist im Deutschen in der Slotbesetzung Y nicht belegt[19], was wahrscheinlich mit den jeweiligen landesspezifischen Merkmalen der spanischen und deutschen Kultur zusammenhängt. Das Begriffsfeld ‘Autofahren’ ist in den deutschen Textbelegen – dem Spanischen gegenüber – besonders gut vertreten (Autoreparatur, Autos, Autofahren, Ersetzen von Zylinderkopfdichtungen an Formel1-Rennwagen u. a.).

Hinsichtlich der grammatischen Kategorie verhalten sich beide Sprachen bei den Slotbesetzungen von/vom Y / sp. de X ähnlich, wobei der substantivierte Infinitiv eine wichtige Rolle spielt.

iv. Syntagmatische Einbettung

Fest steht, dass ohne die richtige Dekodierung seitens des Hörers keine Ironie zustande kommt. Der Sprecher ist sich dessen bewusst und setzt zur Verdeutlichung seiner ironischen Absicht besondere lexikalische, prosodische und auβersprachliche Ironiemarker ein. Im Falle der untersuchten Ph.-K. begegnen uns folgende Ironiesignale:

  1. Modale Adverbien in der Funktion von Fokuspartikeln im deutschen Korpus wie ungefähr (84 Treffer), in etwa (61) und genau (59) verstärken den ironischen Effekt der Aussage und wirken somit beim Hörer als zuverlässige Indikatoren für die ironische Lesart (Belege 21, 22). Weitere Fokuspartikeln wie annähernd, mindestens und das evidentielle Satzadverb offensichtlich fungieren ebenso als Ironiesignale und sind als häufige Kookkurrenzpartner bedeutungskonstitutiv (vgl. Stathi 2011: 160), zumal sie ausdrücklich auf den Negationswert der ironischen Vergleiche hinweisen (Belege 21, 22). Im spanischen Korpus sind demgegenüber keine Fokuspartikeln in ähnlicher Funktion belegt.

  1. Von Powerpoint hab ich ungefähr so viel Ahnung wie von Skispringen, aber es ist ja noch etwas Zeit. (SE 13361776973)

  2. Auch wenn ich von Elektrotechnik in etwa so viel Ahnung habe, wie ein südeuropäischer Finanzpolitiker von nachhaltiger Geldwirtschaft, erschienen mir die 120 € Sparpotential verlockend genug, es einmal zu probieren. (SE 19553051543)

  1. Die Selbstantwort des Sprechers (wie z. B. nämlich gar nicht, überhaupt nicht, nämlich gar keine, nichts) trägt ebenso dazu bei, den ironischen Sinn der Instanziierungen richtig zu interpretieren (s. Beleg 23). Die Selbstantwort fungiert darüber hinaus – in einer Art Selbstgespräch – als Lösung für die kognitive Herausforderung, die beim Hörer der antiphrastische Vergleich mit sich bringt. Die durch die Ironie hervorgerufene „nicht-schlüssige Konklusion“ (Kohvakka 2006: 190) wird dank dieses Nachtrags schlüssig. Im spanischen Korpus finden sich ähnliche desambiguierende Ausdrücke wie es decir, nada; o sea, nada; nada de nada; nada (Beleg 24). Die Selbstantworten weisen in beiden Sprachen ausdrücklich auf den Negationswert der ironischen Vergleiche hin. Typografische Varianten der adverbialen Selbstantworten – z. B. durch Majuskel, Ausrufezeichen, Wiederholungen von Buchstaben – erfüllen eine ikonische Intensivierungsfunktion sowohl im Deutschen (Beleg 23) als auch im Spanischen (Beleg 24).

  1. Über die Hintergründe von Venezuela und der dortigen Militärregierung weisst Du soviel wie die Kuh vom Tanzen – NICHTS! (SE 6043108603)

  2. El gordo ese sabe de plataforma como yo de matemáticas, nadaaaaa... (SE 9050963092)

v. Morphosyntaktische Präferenzen und Restriktionen

Die Konstruktion zeigt eine deutliche Präferenz für die verbale Präsensverwendung und nur in ca. 5 % der Instanziierungen der beiden Sprachen erscheint das Verb in Vergangenheitsform. Ein interessanter interlingualer Unterschied wurde in der Korpusanalyse hinsichtlich der Verbalperson festgestellt: Während 16,5 % der deutschen Verben der Korpusbelege in 1. Person erscheinen (s. Beleg 25), erweist sich dieser Usus im Spanischen mit nur 2 % als peripher (s. Beleg 26).[20] Ausgehend von dieser Evidenz lässt sich im Deutschen eine stärkere Tendenz als im Spanischen zur Selbstironie bzw. zur Darstellung des eigenen ‘Nicht-Wissens’ mittels einer ironischen Vergleichskonstruktion erkennen.

  1. Ich habe von Musik ungefähr soviel Ahnung wie vom Eierlegen. (SE 2439985028)

  2. Yo sé de baile lo mismo que de física cuántica, y además tengo la misma sensibilidad que una roca muerta, pero oye, me gusta cómo baila. (SE 2016887522)

In Übereinstimmung mit den Prinzipien der KxG und laut der Ergebnisse der durchgeführten korpusbasierten Studie lassen sich beide untersuchten Konstruktionen aufgrund der breiten Übereinstimmungen im semantisch-pragmatischen Bereich als funktional äquivalente Ph.-K. anordnen. Nichtsdestotrotz wurden bei der Kontraststudie einige Divergenzen in ihrem konstruktionellen Status aufgedeckt:

  1. Das Lexikon-Grammatik-Kontinuum ist anhand der ausgewerteten Textbelege nur im Deutschen zu verifizieren, denn nur in dieser Sprache koexistieren Instanziierungen von Idiomen (konkret des Vergleichsidioms von etw. so viel Ahnung haben wie die Kuh vom Sonntag), Modifikationen von solchen Idiomen und Instanziierungen der analysierten Ph.-K. nebeneinander.

  2. Nur in der deutschen Konstruktion erscheint eine ausgeprägte Tendenz (83 % der Gesamtbelege) zu Tiernamen in der lexikalischen Füllung des Vergleichsmaβes X (X[TIERNAME]), die im Spanischen durch die feste Vergleichskonstituente yo (ich) vertreten ist.

  3. Wenngleich beide Konstruktionen interlinguale semantisch-pragmatische Gleichwertigkeit aufweisen, zeigt die deutsche Ph.-K. ein breiteres Illokutionspotenzial, zumal durch die Slotfüllung X im Vergleichsmaβ auf indirekte Weise das Verhalten oder das Können von Personen des öffentlichen Lebens scharf kritisiert werden können.

  4. Darüber hinaus konnte im Spanischen keine repräsentative Anzahl von Fokusadverbien des Typs ungefähr, genau als Ironiesignale nachgewiesen werden.

4 Fazit und Ausblick

Die Grundprinzipien der KxG haben sich als methodologischer Rahmen für kontrastive Studien im Bereich der Ph.-K. bewährt. Nach der monolingualen Beschreibung der deutschen Ph.-K. [von A so viel Vverstehen/Ahnung haben/sich auskennen wie X von/vom Y] mit der ironischen Bedeutung ‘von A absolut nichts verstehen’ wurde auf der Basis eines mehrstufigen integrativen Beschreibungsmodells die oben erwähnte Ph.-K. ihrer spanischen funktionalen Äquivalenz [Ventender/saber de A lo (mismo) que/como yo de X] gegenübergestellt. Durch die korpusbasierte Analyse der Bedeutung, Funktion, syntagmatischen Einbettung und Slotfüllung der Instanziierungen der beiden Konstruktionen lieβen sich vorwiegend interlinguale Konvergenzen, aber auch Divergenzen – in erster Linie in der Slotbesetzung und im Illokutionspotenzial – feststellen.

In diesem Aufsatz wurde der Versuch unternommen, den Nutzwert einer konstruktionsgrammatischen Orientierung beim korpusbasierten Sprachenvergleich sowie neue Wege für die Untersuchung der Ph.-K. aus zwischensprachlicher Perspektive zu zeigen. Die Studie kann ebenso als Grundlage für weitere konstruktionelle kontrastive Forschungen bei anderen Sprachenpaaren dienen.

5

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Published Online: 2019-12-13
Published in Print: 2019-12-18

©2019 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

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