Nikolaus Largiers knapp über hundert Seiten umfassende Abhandlung zur Kunst des Essays hat es in sich. Das Büchlein, das in der sogenannten „Kleine[n] Reihe“ des DFG-Projekts Ästhetische Eigenzeiten erschienen ist, verzichtet auf Gerüste wie einleitende Abgrenzungen von Vorhaben und Zielsetzung, Positionierungen in Bezug auf aktuelle Forschungstrends und Forschungslücken, Anschlüsse an bestehende Gattungsoder Begriffsbestimmungen. Die Leser*in, die Publikationen gerne kursorisch durchscrollt, wird ihm kaum Resultate entnehmen können. Largiers Schrift fordert eine Lektüre, die sich konzentriert auf das Abschreiten der Momente einer essayistischen Stilistik des Möglichen bei Robert Musil und Georg Lukács einlässt, die sich erst im Zusammenhang dessen erschließen, was der Autor selbst als „Phänomenologie der ästhetischen Eigenzeit“ (62) des Essays bezeichnet. Wer dazu bereit ist, bekommt in denkbar dichter Form eine ebenso faszinierende wie erhellende und überzeugende Darlegung der intrinsischen Verbindung von Essayistik, Zeitkritik und der Produktion von Möglichem bei Musil und Lukács geboten, die beide in grundlegender Hinsicht an das um 1910 breit rezipierte mystische Schrifttum Meister Eckharts anschließen. Der selbst im Kontext der Musilforschung kaum je konsequent auf seine historischen Ursprünge befragte Begriff des Möglichen, der aus der Perspektive des Eckhart-Spezialisten Largier im Zentrum steht, gewinnt dabei eine theoretische Kontur, die ihn vom Wirklichen ebenso wie vom Unmöglichen, von einer aristotelisch gedachten Potenz ebenso wie von einer positiven Utopie unterscheidet. Vor dem Hintergrund des gerade im Rahmen des Schwerpunktprogramms Ästhetische Eigenzeiten aktuell wieder vieldiskutierten Begriffs der Latenz wäre einzig wünschenswert gewesen, hier noch eine weitere Abgrenzung vorzunehmen. Denn das Mögliche, das nach Largier um 1910 im Anschluss an Eckhart ge-

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Niklaus Largier：Zeit der Möglichkeit。Robert Musil、Georg Lukács 和 die Kunst des Essays。汉诺威：Wehrhahn Verlag，2015 年。（Ästhetische Eigenzeiten. Kleine Reihe, Bd. 3）。120 秒。

Nikolaus Largiers knapp über hundert Seiten umfassende Abhandlung zur Kunst des Essays hat es in sich。达斯Büchlein，在DER sogenannten“克莱[n]的Reihe街上” DES DFG-ProjektsÄsthetischeEigenzeiten erschienen IST DAS的，verzichtet奥夫Gerüste魏einleitende Abgrenzungen冯Vorhaben UND Zielsetzung，Positionierungen在Bezug奥夫aktuelle Forschungstrends UNDForschungslücken，Anschlüsse一个bestehende Gattungsoder Begriffsbestimmungen。Die Leser*in, die Publikationen gerne kursorisch durchscrollt, wird ihm kaum Resultate entnehmen können。Largiers Schrift fordert eine Lektüre, die sich konzentriert auf das Abschreiten der Momente einer essayistischen Stilistik des Möglichen bei Robert Musil und Georg Lukács einlässt, die sich erst im Zusammenhang dessen ersch 是 der Autor selbst als “Phänomenologie der ästhetischen Eigenzeit” (62) des Essays bezeichnet。Wer dazu bereit ist, bekommt in denkbar dichter Form eine ebenso faszinierende wie erhellende und überzeugende Darlegung der intrinsischen Verbindung von Essayistik, Zeitkritik und der Produktion von Möglichem beiundbregens dichter Eckharts anschließen。Der selbst im Kontext der Musilforschung kaum je konsequent auf seine historischen Ursprünge befragte Begriff des Möglichen, der aus der Perspektive des Eckhart-Spezialisten Largier im Zentrum steht, gewinntvon dabei eineturmömthem , Wisprünge befragte Begriff des Möglichen, der aus der Perspektive des Eckhart-Spezialisten Largier im Zentrum steht Potenz ebenso wie von einer positiven Utopie unterscheidet。Vor dem Hintergrund des gerade im Rahmen des Schwerpunktprogramms Ästhetische Eigenzeiten aktuell wieder vieldiskutierten Begriffs der Latenz wäre einzig wünschenswert gewesen, hier noch eine weitere Abgrenzung vorzunehmen。Denn das Mögliche, das nach Largier um 1910 im Anschluss an Eckhart ge-