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Von Löwen und Mönchen: Tiere in spätantiker Hagiographie
Antike und Abendland Pub Date : 2020-09-10 , DOI: 10.1515/anab-2019-0008
Bardo Maria Gauly 1
Affiliation  

Der Münsteraner Philosophieprofessor Blumenberg bemerkt, als er von seinem häuslichen Schreibtisch aufsieht, einen Löwen, und dieser Löwe wird in den folgenden Jahren zu seinem ständigen Begleiter; das ist die Ausgangssituation in Sibylle Lewitscharoffs Roman Blumenberg, der im Jahr 2011 erschienen ist. Allerdings bemerkt niemand in Blumenbergs Umgebung den Löwen, auch dann nicht, als er dem Professor in die Vorlesung folgt. Der einzige Mensch, der außer Blumenberg selbst den Löwen wahrnimmt, ist eine alte Nonne, die sich über das Tier ebenso wenig wundert wie der Held des Romans. Das erste Kapitel, das «Der Löwe I» überschrieben ist (es folgen noch einige weitere entsprechend betitelte Kapitel), handelt davon, wie der Philosoph mit dem ungewöhnlichen Phänomen umgeht, und stellt auch die entscheidende Frage: «Wer war der Löwe?»1 Sie wird nicht einfach beantwortet; erzählt wird, dass Blumenberg überreizt auf die sich angesichts des Löwen einstellende «Bilderflut» reagiert habe: «Agaues falscher Löwe. Die Fabel vom Hoftag des Löwen. Der Löwe des Psalmisten, brüllend. Der aus dem Lande Kanaan für immer verschwundene Löwe. Das Symboltier des Evangelisten Markus. Maria Aegyptiaca und ihr Begleitlöwe. Das fromme Tier des Hieronymus im Gehäus. Wer war der Löwe?»2 Schon zuvor hatte der Gelehrte aber eine Antwort auf eine andere Frage ventiliert, die nach dem Grund für das Auftauchen des Tieres: «Der Löwe ist zu mir gekommen, weil ich der letzte Philosoph bin, der ihn zu würdigen versteht, dachte Blumenberg.»3 Die selbstbewusste These verweist auf die Auseinandersetzung des Philosophen mit dem Problem der Begriffsbildung und mit dem Denken in Bildern; und damit wird sich der Leser des Romans nicht nur die Frage nach dem Wesen des Tieres und der Bedeutung seines Erscheinens stellen, sondern auch die nach dem Status der Hauptfigur. Offensichtlich sind wir aufgefordert, die Figur mit dem historisch verbürgten, 1996 verstorbenen Philosophen Hans Blumenberg zu identifizieren oder sie zumindest auf ihn zu beziehen, auch wenn der Vorname im ganzen Roman ungenannt bleibt. Aber die Paratexte weisen explizit auf ihn hin,4 und zu den Referenzen auf den historischen Blumenberg gehört auch die Erwähnung eines kleinen Büchleins über Löwen, das der Philosoph verfasst habe. Allerdings erscheint dieses Opusculum im Roman noch zu Lebzeiten des Philosophen, während es in der außerliterarischen Welt erst aus dem Nachlass herausgegeben worden ist.5 Nicht nur in der gerade zitierten «Bilderflut» evoziert die Erzählung die mythische, literarische und bildliche Ahnenreihe von Blumenbergs Löwen; besonders nachdrücklich wird immer wieder die Parallelität mit Hieronymus’ Löwen herausgestellt; schon im ersten

中文翻译:

狮子和僧侣:古代圣徒传记中的动物

明斯特哲学教授布鲁门贝格从家里的办公桌上抬起头来,注意到一头狮子,这头狮子在接下来的几年里成了他不变的伙伴;这是 Sibylle Lewitscharoff 于 2011 年出版的小说 Blumenberg 的起点。然而,Blumenberg 周围没有人注意到这头狮子,即使他跟随教授进入讲座时也没有。除了布鲁门伯格本人之外,唯一能感知到狮子的人是一位老修女,他对这种动物并不比小说中的主人公更惊讶。第一章,题为“狮子 I”(还有其他几章同名),讲述了哲学家如何处理不寻常的现象,并提出了一个关键问题:«谁是狮子?» 1 这不是简单的回答;据说,布卢门伯格对狮子脸上出现的“图像泛滥”反应强烈:“Agaue 的假狮子。狮子宫的寓言故事。诗人的狮子,吼叫着。从迦南地永远消失的狮子。福音传道者马克的象征。Maria Aegyptiaca 和她的伴侣狮子。杰罗姆在案件中的虔诚野兽。狮子是谁?”2 这位学者已经回答了另一个问题,这就是动物出现的原因:“狮子来找我是因为我是最后一位向他表示敬意的哲学家,布鲁门伯格想。” 3 自信论点是指哲学家对概念形成问题和图像思维的参与;有了这个,小说的读者不仅会问自己动物的本质和外表的意义,还会问自己主人公的地位。显然,我们被要求将这个角色与历史上有保证的哲学家汉斯·布鲁门伯格(Hans Blumenberg)联系起来,他于 1996 年去世,或者至少将其与他联系起来,即使整部小说中都没有提到名字。但副文本明确提到他,4 并且对历史悠久的布鲁门贝格的引用包括提到哲学家写的一本关于狮子的小书。然而,这部作品是在哲学家有生之年出现在小说中的,而在文学之外的世界中,它只是从庄园出版。5 不仅在刚刚引用的“图像洪流”中,这个故事还唤起了布鲁门伯格狮子的神话、文学和绘画血统;与杰罗姆的狮子的平行性一再强调,特别强调;已经在第一
更新日期:2020-09-10
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