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Anonymität als literarische Strategie und soziale Praxis: Zur Einleitung
Publications of the English Goethe Society Pub Date : 2019-09-02 , DOI: 10.1080/09593683.2019.1678297
Michael Multhammer , Andrew McKenzie-McHarg

Diese Ausgabe der PEGS wurde inspiriert von ertragreichen Diskussionen zu Formen und Funktionen anonymen und pseudonymen Publizierens in den Jahrzehnten um 1800 sowie deren Zusammenhangmit Öffentlichkeit(-en) im weitesten Sinne. Der Workshop, in dem diese fruchtbaren Debatten ihren Platz hatten, fand im Mai 2018 an der University of Cambridge statt. Einige der Resultate des gemeinsamen Nachdenkens versammelt dieses Heft. Das Thema Anonymität wurde für die beiden Herausgeber während ihrer gemeinsamen Zeit am Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt aus ganz unterschiedlichen Perspektiven relevant. Im Rahmen seiner Forschungen zu frühneuzeitlichem Verschwörungsdenken erkannte Andrew McKenzieMcHarg immer deutlicher, dass das Verschweigen des Klarnamens ganz unterschiedliche Motivationen haben konnte. Michael Multhammer forschte gleichzeitig zu Bücherverzeichnissen und verfiel im Zuge dessen auf Anonymenund Pseudonymenlexika des späten 17. und frühen 18. Jahrhunderts: Auch dort wurde unmittelbar klar, dass Zensur nur eine der vielen möglichen Erklärungen dafür ist, warum ein Autor seinen Namen verschweigen sollte oder wollte. Die jeweils gängige Erklärung — Schutz der Person oder Umgehung der Zensur — griff also in beiden Fällen deutlich zu kurz. Ist man einmal für das Thema sensibilisiert, wird schnell ersichtlich, wie breit der zeitgenössischeDiskurs ist; Einigkeit in der Bewertung von anonymem Publizieren und den damit verbundenen Praktiken der Geheimhaltung sucht man vergebens. Ganz im Gegenteil gibt es ebenso leidenschaftliche Verfechter wieGegner derNamenlosigkeit, die Auseinandersetzungenwurden in der Regel scharf und polemisch geführt, die Trennlinien ziehen sich quer durch die konfessionellen oder (proto-)ideologischen Lager. Eines indes bleibt bei allem Dissens unstrittig: Das Fehlen des Klarnamens auf dem Titelblatt einer Publikation oder dieMöglichkeit, sich der eindeutigen Identifizierung zu entziehen, transportiertGehalt.Der namenlose ‘UnbekannteObere’ ist ebenso semantisch nicht leer wie der anonymeRezensent oder ein unsigniertes, vielleicht auch nur vermeintliches, Volkslied. Anonymität kommuniziert — und das ist vielleicht erst einmal das überraschende Moment — Bedeutung. Die markierte Leerstelle als der Ort, wo ein Name erwartet und verweigert wird, ist so leer nicht, wie das den Anschein hat. Wenn man es in der Terminologie Immanuel Kants reformulieren möchte, könnte man sagen, dass man es mit einer blinden PUBLICATIONS OF THE ENGLISH GOETHE SOCIETY 2019, VOL. 88, NO. 3, 123–128 https://doi.org/10.1080/09593683.2019.1678297

中文翻译:

匿名作为一种文学策略和社会实践:简介

此版本的PEGS受到了关于1800年左右的几十年中匿名和笔名出版的形式和功能以及与公众的广泛联系的富有成果的讨论的启发。这些富有成果的辩论在其中举行的研讨会于2018年5月在剑桥大学举行。这本手册汇集了一些共同反思的结果。两位匿名编辑在埃尔福特大学哥达研究中心工作期间,从非常不同的角度来看,匿名性话题与他们息息相关。在对早期现代阴谋思维进行研究的过程中,安德鲁·麦肯齐·麦克哈格(Andrew McKenzieMcHarg)越来越清楚地意识到,隐瞒实名可能有非常不同的动机。迈克尔·穆特汉默(Michael Multhammer)同时在书籍目录上进行了研究,并在此过程中提出了17世纪末至18世纪初的匿名和化名词典:在那儿,很明显,审查制度只是许多可能的解释之一为什么作者应该或想隐瞒他的名字。在每种情况下,保护人身或绕过审查制度的共同解释都太短了。一旦敏锐地意识到了这一话题,就很明显地看到了当代话语的广泛性。有人在评估匿名出版和有关保密做法方面徒劳无功。相反,有无名氏的拥护者和反对者;论据通常是尖锐和辩论性的,分界线贯穿宗派或(原始)意识形态阵营。然而,尽管有异议,但一件事仍然是无可争议的:出版物标题页上缺乏真实姓名或逃避明确标识的可能性传达了内容;无名的“未知顶部”在语义上与匿名审稿人一样是空的。或是一首未签名的(也许只能说是一首)民歌。匿名交流-这也许是令人惊讶的时刻-意义。标记为期望和拒绝名称的地方的空白并没有显示的空白。如果有人想用伊曼纽尔·康德(Immanuel Kant)的术语来重新定义它,那可以说这是《盲目出版英语歌德社会2019,VOL》。88号
更新日期:2019-09-02
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